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Workshop Januar 2014 in St. Marienthal

Eine Projektgruppe, bestehend aus Schülern des Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasiums Rathenow und des Özel Çakabey Anadolu Lisesi Izmir (Türkei), nahm einen weiten Weg in das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal auf sich. Im Rahmen des Projektes „Umwelt baut Brücken“ fokussierten sich die Schüler vom 19. bis 24. Januar 2014 ganz auf das Thema Nachhaltigkeit.

Kloster und Internationales Begegnungszentrum St. Mariental

Der Glaubensort ist auch eine Station der berühmten „Via Sacra“.

ORA ET LABORA

Der Ort an der Grenze zu Polen hat mit der Zeit mehr als nur eine Katastrophe überstanden: einen Großbrand, ein schweres Hochwasser, eine versuchte Sprengung, aber auch religiöse Unruhen.

Im Jahr 1234 gründet Königin Kunigunde von Böhmen das Zisterzienserkloster Sankt Marienthal um idealgesinnten Frauen ein Leben in freiwilliger Besitzlosigkeit, Keuschheit und totalem Gehorsam zu ermöglichen. Weltweit bestehen ca. 90 solcher Frauenklöster mit rund 1600 Ordensfrauen. In Sankt Marienthal sind es derzeit nur 16 Nonnen, die sechsmal am Tag beten und die restliche Zeit handwerklich arbeiten - ora et labora.

Die Gäste der sich heute im Kloster befindenden Stiftung sind in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden untergebracht, die bis etwa 1990 bestanden. Seit mehreren hundert Jahren haben die Zisterzienser durch Urbarmachung zur Prägung der Kulturlandschaft in Deutschland beigetragen. Kann es einen besseren Ort für einen Workshop zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt geben? (Maja-Felicia Kristan)

(mehr Informationen: http://www.kloster-marienthal.de/)

Die Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) wurde 1992 von der Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet. Das IBZ befindet sich auf dem Gelände des fast 800 Jahre alten Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien zwischen Görlitz und Zittau direkt am deutsch-polnischen Grenzfluss Neiße. Ziel der Stiftung IBZ ist die Förderung der Begegnung von Menschen ohne Unterschied des Geschlechts, des Alters, der nationalen Herkunft und der Religion. Darin sieht die Stiftung ihren Beitrag zum Frieden, zur Versöhnung der Religionen und Weltanschauungen und zur Verständigung der europäischen Staaten und Volksgruppen. Die Stiftung sieht sich als Brücke zwischen Ost und West, zwischen Gegenwart und Zukunft. Inzwischen finden jährlich ca. 200 Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen statt. Die Besucherinnen und Besucher kommen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands und anderer europäischer Länder (vor allem aus Polen und Tschechien). Jährlich gibt es bereits über 19.000 Übernachtungen von Tagungs- und Urlaubsgästen. (Quelle: http://www.ibz-marienthal.de/)

Reportage: Das Beste für den König

Lächelnd: Küchenchefin Frau Simon
Lächelnd: Küchenchefin Frau Simon
Rührend: die letzten Handgriffe von Frau Stoll
Rührend: die letzten Handgriffe von Frau Stoll

Die letzte halbe Stunde, bevor das Mittagessen für 50 Gäste bereitstehen muss, bricht an. Angespannte Hektik, laute Rufe, intensiver Essensgeruch - nicht in der Küche von Frau Simon im IBZ Sankt Marienthal.

In dem großen, lichtdurchfluteten Raum mit der XXL-Ausstattung herrscht dank dem perfekt eingespielten Team eine sehr freundliche und entspannte Atmosphäre: Das sind wichtige Voraussetzungen, um jeden Tag qualitativ hochwertiges Essen servieren zu können.

„Ich habe nicht so viel Zeit“, bemerkt die Küchenleiterin. Trotzdem beantwortet sie alle Fragen gut gelaunt und ausführlich. Frau Simon berichtet mit Überzeugung über die Herkunft der Lebensmittel. „Wir legen viel Wert darauf, nach ökologischen Richtlinien zu kochen und zu wissen, wo das Essen herkommt“, erklärt sie. 80 Prozent der verwendeten Produkte werden regional angebaut und biologisch erzeugt. Eine Besonderheit sei der persönliche Kontakt mit den Produzenten, um die Qualität und Nachhaltigkeit der Lebensmittel zu garantieren.

Mittlerweile dringt ein angenehmer Duft durch die Küche, der Appetit auf mehr macht. Ein letztes Mal umrühren, ein letztes Mal abschmecken – die letzten Handgriffe sind getan. Wie schaffen es drei Leute so kompetent täglich mehr als hundert leckere Essen zuzubereiten, ohne dabei den Überblick zu verlieren? Lächelnd antwortet die Küchenchefin: „ Wir arbeiten schließlich nach dem Prinzip „Der Gast ist König“.

Text: Projektgruppe Reportage / Bilder: Projektgruppe Fotografie

Experteninterview zum Thema Nachhaltigkeit

Die Projektgruppe "Experteninterview" präsentiert sich im Blog unter: http://www.umwelt-baut-bruecken.de/index.php?menuecms=2066&blogid=172

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