17.10.2014 08:53

Schüler im Dialog mit der Zeitzeugin und Autorin Ruth Weiss

Am 06.10.2014 hat sich die Klasse 10 c des Jahngymnasiums Rathenow an einem Projekttag mit den Themen Ausgrenzung und Diskriminierung beschäftigt, anlässlich des 20. Jahrestages der Demokratisierung Afrikas.
Die RAA Brandenburg hat Frau Ruth Weiss in verschiedene Schulen im Land Brandenburg eingeladen, u.a. an das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium nach Rathenow.

Frau Weiss, Jahrgang 1924, wurde als Kind im nationalsozialistischen Deutschland anitsemitisch diskriminiert und floh im Jahr 1936 als 12-jährige mit ihren Eltern nach Südafrika. Sie lebte bis 1966 in Südafrika und berichtete danach aus dem damaligen Rhodesien über den Unabhängigkeitskampf der schwarzen Bevölkerung. 1968 zwang sie das weiße Regime zur Ausreise. Von 1975-1978 lebte sie in Deutschland, anschließend arbeitete sie als Journalistin in Simbabwe. Anfang der neunziger Jahre kehrte sie nach England zurück. Heute lebt sie wieder in Deutschland, in der Nähe von Münster.

In Südafrika erlebte sie die Schrecken der Apartheid und engagierte sich dagegen. Durch ihre politische Arbeit lernte sie viele Aktivistinnen und Aktivisten der Anti-Apartheid-Bewegung kennen. Sie schilderte den Schülern ihre ersten Kontakte mit den Südafrikanern, schon damals erkannte sie die Ungerechtigkeit, die sie als 12-jährige nicht verstand. Frau Weiss arbeitete u.a. als Journalistin und schrieb Bücher zum Thema Diskriminierung, wie zum Beispiel „Meine Schwester Sara“.

Die Schüler haben sich vor der Lesung intensiv unter Leitung der Schulsozialarbeiterin mit der Biographie von Ruth Weiss, ihrem Buch „Meine Schwester Sara“ und der Geschichte Südafrikas und der Apartheid auseinandergesetzt. So konnten sie nach der Lesung auch interessierte Fragen an Ruth Weiss stellen und mit ihr über ihr Buch und ihr Leben in Südafrika ins Gespräch kommen. Besonders interessant fanden die Schüler und Schülerinnen den Bericht über das Treffen von Ruth Weiss mit Nelson Mandela, sowie ihre Erzählungen aus ihrer Kindheit und später als Jugendliche.

Die Klasse 10 c dankte Ruth Weiss mit einem Blumenstrauß für ihren Besuch.

Maria Klausing

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