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Jahngymnasiasten unterstützen die Arbeit von Andrea Launhardt in Sri Lanka
MAZ vom 15.11.2008
Nach dem Tsunami von 2004 hat Andrea Launhardt aus Buschow in Sri Lanka verschiedene Hilfsprojekte organisiert. Das Jahngymnasium hat für sie eine große Spenden- aktion gestartet.
Von Norbert Stein
RATHENOW Tausende Tote, zerstörte Städte und Dörfer, Menschen, die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Sri Lanka bot Ende des Jahres 2004 ein Bild des Schreckens, menschlichen Leids und der Verwüstung. Ein Tsunami brachte dem Land eine Katastrophe.
Zu den Menschen, die diese Katastrophe erlebten und überlebten, gehört Andrea Launhardt aus Buschow, die zu dieser Zeit in Sri Lanka an einem internationalen Gewässerschildkrötenprojekt mitwirkte. Der Tsunami veränderte ihr Leben. Andrea Launhardt blieb in Sri Lanka und half beim Wiederaufbau. Mit maßgeblicher Unterstützung ihrer Familie organisierte sie Spenden und Hilfe aus dem Havelland. Gemeinsam mit ihrem Mann richtete sie in Aluthgama ein Bildungszentrum ein.
In diesem Bildungszentrum bekamen bisher über 300 Jugendliche eine kostenlose Computerausbildung oder Englischunterricht. Um die Einrichtung auch weiter am Leben zu erhalten, sind Andrea Launhardt und ihr Mann auf finanzielle Unterstützung und Spenden angewiesen.
1997 machte Andrea Launhardt am Rathenower Jahngymnasium ihr Abitur. Die Verbindung ist auch während ihres Studiums in Cottbus und danach nie abgerissen. So erfuhren die Jahn-Schüler auch von ihrem Projekt, das sie mit einer beispielhaften Aktion unterstützen. Am vorletzten Unterrichtstag des letzten Schuljahres führten sie einen „Sozialen Tag“ durch. Mit mehreren Projekten und Arbeiten erwirtschaf-teten sie rund 3400 Euro und spendeten das Geld für das Bildungszentrum in Aluthgama.
Mit ihrer sieben Monate alten Tochter Anisha ist Andrea Launhardt zurzeit und noch bis zum 13.Dezember bei ihren Eltern in Buschow. Am Donnerstag besuchte sie das Jahngymnasium, um sich für die Unterstützung mit dem Erlös des „Sozialen Tages“ zu bedanken. Sie traf sich mit Schülern aus der jetzigen 7. Jahrgangsstufe. Barbara Kreft, Leiterin des Gymnasiums, wür-digte eingangs der besonderen Unterrichtsstunde das Engagement und den Einfallsreichtum der Schüler. So berichteten die Siebentklässler von einem Kuchenbasar, Arbeiten in Kitas und Betrieben oder Rasenmähen bei der Oma, mit deren finanziellen Erlösen sie zum vollen Erfolg ihres „Sozialen Tages“ beitrugen.
Andrea Launhardt erzählte den Schülern vom Leben in Sir Lanka, den großen Anstrengungen, um die Folgen des Tsunami zu überwinden und natürlich über die Arbeit in ihrem Bildungszentrum. Die Schüler hatten viele Fragen, die Andrea Launhardt alle beantwortete. So erfuhren sie, dass das Bildungszentrum eine zusätzliche private Einrichtung ist neben dem staatlichen Schulwesen. Der Unterricht findet nachmittags oder an den Wochenenden statt. Dafür stehen zehn Computer zur Verfügung. Zum Abschluss ihrer Ausbildung erhalten die Schüler ein Zertifikat. Sie werden von freiwilligen Helfern oder fest angestellten Lehrern unterrichtet. Die Lehrer erhalten ein Monatsgehalt von 80 Euro. Mit dem Erlös des „Sozialen Tages“ des Jahngymnasiums kann das Bildungszentrum sechs Monate finanziert werden. So ist klar, dass Andrea Launhardt und ihr Mann auf weitere Spenden angewiesen sind im fernen Sri Lanka.
In der Unterrichtsstunde mit Andrea Launhardt war auch das Filmteam „Kilimann“ mit dabei, das die Buschowerin mit ihrer Kamera auch schon in Aluthgama besuchte. Das Team dreht derzeit für den RBB einen 45-minütigen Film „Tsunami – vier Jahre danach“. Die Filmcrew wird über verschiedene Projekte in Sri Lanka berichten, die insbesondere von Brandenburgern initiiert, unterstützt und gefördert werden. Der Film wird im RBB am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember, um 18.05 Uhr gezeigt.
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