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99 Abiturienten auf die Reise geschickt

Jahngymnasium Rathenow übergab die diesjährigen Reifezeugnisse

Bild: MAZ
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MAZ Westhavelländer vom 08.07.2008

RATHENOW Auf der feierlichen Übergabe der Reifezeugnisse des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums am Samstag, dem 26. Juni, konnten 99 Abiturienten als 19. Abiturjahrgang ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen. 33 Abiturienten hatten eine 1 vor dem Komma. Darunter Olga Diring und Florian Köhler mit der Traumnote 1,0. In diesem Jahr verabschiedete die Schule den letzten gemeinsamen Jahrgang von Schülern, die ihre gymnasiale Laufbahn am Johann-Heinrich-August-Duncker- oder Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium begonnen hatten.

Konrektorin Anke Koch dankte für das Gelingen der Feierstunde den Kooperationspartnern, der Städtischen Musikschule Rathenow und dem Kulturzentrum Rathenow, sowie allen mitwirkenden Schülern und Lehrern. „Der Tag der Zeugnisübergabe ist ein Tag, der eine entscheidende Zäsur für die jungen Menschen auf ihrer Reise durch das Leben markiert“, sagte sie. „An diesem Tag geht ein Teil ihrer Reise durch das Leben zu Ende und sie werden auf eine neue Reise geschickt.“ Sie sei sich sicher, dass die Abiturienten ihren Eltern dankbar sind für die Liebe, Geduld und fürsorgliche Begleitung, die sie ihnen auf der Reise bis zum Abitur entgegen gebracht haben.

Aber jetzt sei es an der Zeit, den Kindern Flügel zu verleihen, was vielen Eltern sicherlich nicht leicht fallen werde. Auch den Lehrern des Gymnasiums zollte Anke Koch ihren Dank. Sie hätten nicht nur während der Abiturphase in den letzten Monaten, sondern über viele Jahre ihre Kraft, ihr Wissen und ihr pädagogisches Know-How eingesetzt, den Abiturienten in immer größer werdenden Kursen, bei immer höherer Korrekturbelastung das Wissen und die Kompetenzen vermittelt, die nötig sind, um die mit dem Abitur verbundenen Qualifikationen zu erlangen.

Als stellvertretende Schulleiterin danke sie auch für die Arbeit, das Engagement und die Fürsorge der Klassenleiter, Tutoren und Fachlehrer. Vieles sei weit über die Aufgaben einer Lehrkraft hinausgegangen. Ihr Dank gelte auch denjenigen, die die Voraussetzungen für das Gelingen der pädagogischen Arbeit schaffen. Insbesondere der Stadt Rathenow, dem Schulträger, der sich sichtlich bemühe, das Gymnasium fortwährend baulich und technisch zu erneuern.

An die Abiturientinnen und Abiturienten wandte sich Anke Koch mit einem Zitat von Immanuel Kant, einem deutschen Philosoph der Aufklärung: „Der Schüler soll nicht Gedanken, sondern denken lernen; man soll ihn nicht tragen, sondern leiten, wenn man will, dass er in Zukunft von sich selbst zu gehen geschickt sein soll.“ Das Wort Abitur komme vom lateinischen „abire“ („weggehen“). „Abituri“ heiße wörtlich übersetzt: „Diejenigen, die weggehen werden“ oder „diejenigen, die weggehen wollen“.

In der heutigen Zeit sei es jedoch dringend notwendig, dass die besten Absolventen in das Land Brandenburg, vielleicht nach Rathenow, zu ihren Wurzeln, zurückkehren wollen. Denn auch diese Region benötige Ärzte, Lehrer, Rechtsanwälte, Techniker und Ingenieure.

In diesem Sinne rief Konrektorin Anke Koch am Ende ihrer Rede den Abiturientinnen und Abiturienten zu: „Abite!“ („Verschwindet!“). Sie wünschte ihnen eine gute Reise – hoffentlich mit Wiederkehr.

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