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Eine Facharbeit von zehn Zeilen

Zu einem Projekt des Jahngymnasiums

MAZ Westhavelländer vom 13.10.2011

„Eine Facharbeit, die nur zehn Zeilen lang ist?“ Ungläubiges Staunen von 22 Schülern der Sekundarstufe II, als wir dieses Ziel am Beginn der Studienwoche für die gymnasiale Oberstufe am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium vom 26. bis 30. September (Projektwoche) formulierten.

Das von uns vorbereitete Projekt „Stadtgeschichte Rathenow“ ordnet sich in das bereits im „Rathenower Heimatblatt“ II/2011 vorgestellte Vorhaben ein, in Kooperation mit dem Förderverein Heimatmuseum der Stadt Rathenow e.V. und vielen Interessenten ein stadtgeschichtliches Lexikon für die Stadt Rathenow zu erarbeiten. Einige Beiträge von Schülern der Arbeitsgemeinschaft Regionalgeschichte des Gymnasiums liegen bereits vor. Das Werk soll zur 800-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2016 erscheinen.

Aufgabe der Schüler war es, innerhalb einer Woche ein Stichwort auszuwählen, zu recherchieren und aus den Untersuchungsergebnissen einen Lexikoneintrag zu erarbeiten. Ein solcher besteht eben nur aus zehn Zeilen. Überrascht waren unsere Schüler dann aber, wie viel Arbeit notwendig ist, um solch einem kurzen Text inhaltlich und formal für eine Veröffentlichung zu gestalten.

Die Erfahrung, dass wissenschaftspropädeutisches Arbeiten nicht per Internet allein zu erledigen ist, sondern die Nutzung von Fachliteratur voraussetzt, war mit Blick auf die Studienvorbereitung beabsichtigt. Und so setzten sich die Teilnehmer im Verlauf der Woche mit Stichworten wie Hochwasser, Offizierscasino, Spitzensportler, Butterhexe, Landesgartenschau oder Georg Penning auseinander.

Dem bilingualen Profil unseres Gymnasiums Rechnung tragend, soll auch eine englische Version der Beiträge erstellt werden. Unser Ziel ist es, dem stadtgeschichtlichen Lexikon eine frei zugängliche englische Internetversion hinzuzufügen.

Am Ende der Woche lagen bemerkenswerte Textentwürfe vor. Sie stimmen uns optimistisch, dass nach Abschluss der Arbeit weitere gut recherchierte Einträge für das entstehende Lexikon vorliegen werden. Im Rahmen des Kooperationsvertrages zwischen dem Jahngymnasium und dem Förderverein Heimatmuseum stand den Schülern Herr Bleis für einen Tag als fachlicher Partner zur Verfügung. Nach anfänglichem Zögern nutzten unsere Schüler diese „Quelle“ ausgiebig. Als Projektinitiatoren bedanken wir uns bei Herrn Bleis und unseren Schülern herzlich für die zielgerichtete und angenehme Zusammenarbeit.

Silke Kluth, Udo Geiseler Jahngymnasium

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