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Es ist wichtig, mehr miteinander zu reden

Im Jahngymnasium ist die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ eröffnet worden

MAZ Westhavelländer vom 31.08.2011

RATHENOW Als ein Gast in einer Rathenower Kneipe am 15. September 2009 „Sieg heil!“ ruft, erteilt der Wirt ihm und seinem Begleiter Hausverbot. Darauf hin schlagen sie den Wirt und zerstören beim Verlassen eine Scheibe. Die Täter fliehen, können jedoch identifiziert werden. In Norwegen erschießt ein Mann über 70 Menschen. Auf einem Berliner U-Bahnhof wird ein Mann brutal niedergeschlagen. Das sind nur einige Beispiele.

Rechtsextremismus hat viele Facetten. Vom akzeptierten Vorurteil bis zur Gewalt. Wenn man Rechtsextremisten nichts entgegensetzt, gibt man ihnen die Möglichkeit, die Demokratie auszuhöhlen. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am Montag im Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium im Beisein von Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt und Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger sowie weiteren Gästen eröffnet wurde.

„Wir brauchen mehr Demokratie in allen Bereichen. Mehr Demokratie bedeutet mehr mit einander reden“, sagte Gorholt in seiner Eröffnungsansprache. Integration sei wichtig. Ausländische Wissenschaftler, Studenten und gute Fachkräfte seien auch für Brandenburg bedeutsam, betonte der Staatssekretär. Ausländer nehmen den Deutschen keinen Arbeitsplatz weg, wie man immer noch Meinungen höre. Im Gegenteil, als selbstständige Geschäftsleute schafften sie sogar Arbeitsplätze. Gorholt bestärkte das Jahngymnasium in seinem Ziel, als Europaschule anerkannt zu werden. Ein solcher Weg fördere die interkulturelle europäische Erziehung.

Das Jahngymnasium erfülle es mit Stolz, die Ausstellung zeigen zu können, sagte dessen Leiterin Barbara Kreft. Sie hoffe, dass möglichst viele Besucher kommen.

Mitarbeiter der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) begleiten die Ausstellung. Mit ihnen hatten sich Schüler in Diskussionsrunden auch auf die Eröffnung vorbereitet. Eine Ausstellung, die sich auf 13 Tafeln mit verschiedenen Schwerpunkten mit Demokratie und Rechtsextremismus beschäftigt. Gymnasiasten stellten mit persönlichen Meinungen und Standpunkten jede einzelne Tafel vor, die unter anderem solchen Themen gewidmet sind, wie rechtsextremistische Parolen, Selbstwertgefühl stärken oder den Umgang mit Stammtischgespräche.

„Demokratie heißt Volks-herrschaft“, sagte Annika Sommerfeld zum Auftakt der Vorstellungen und machte damit das Wesen der deutschen Gesellschaft deutlich. Schüler und Gäste waren sich einig, dass in Rathenow kein Platz ist für Rechtsextremismus und dass dafür in den letzten Jahren viel getan wurde.

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