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Rathenower Stummfilm gewinnt 1. Platz des Jugendfilmwettbewerbs
Lausitzer Rundschau vom 11.09.2012
Lübbenau "Gemeinsam für Brandenburg - gemeinsam für uns!" – so lautete das Motto des Jugendfilmwettbewerbs anlässlich des Brandenburg-Tages. Der Sieg geht an das Rathenower Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium. Lehrerin Andrea Hoffmann nahm kürzlich den Preis entgegen.
Schon allein der Name des knapp sechsminütigen Films lässt die Zuschauer aufhorchen, als Martina Schellhorn von der Landeszentrale für politische Bildung ihre Laudatio beginnt. "L'animal en peluche perdue" oder "Das verlorene Plüschtier" heißt der Filmbeitrag, der den 1. Platz in dem Wettbewerb belegte. Er sei ein Appell für mehr Miteinander der Brandenburger, witzig und einfach dargestellt, aber doch mit einem ernsten Hintergedanken, so Martina Schellhorn, die neben Vertretern der Stadtverwaltung, des Jugendparlaments und des Rundfunk Berlin-Brandenburgs zu den Juroren gehörte.
Gut 70 Zuschauer waren ins Sommertheater Neun-Dreiviertel, dem ehemaligen Plus-Markt in der Berliner Straße, gekommen; unter ihnen auch viele Wettbewerbsteilnehmer. Sie waren seit dem Frühjahr aufgerufen in einem höchstens achtminütigen Video zu zeigen, wie sie Brandenburg sehen und was das Typische an ihrem Land und den Menschen ist.
Der Siegerfilm handelt von zwei unterschiedlichen Mädchen, die erst auf Umwegen zueinander finden, weil sich die Eine für die Andere einsetzt. Dabei spielt symbolisch ein Teddybär eine wichtige Rolle. Der Film ist gleichzeitig auch ein Aufruf an das Verhalten der Brandenburger, so wie es sich die Jugendlichen vorstellen. "Wir sind der Meinung, dass Brandenburger häufig für sich allein leben und nicht gern auf Leute zugehen. Wir haben diese Geschichte gewählt, um zu zeigen, dass es gemeinsam viel besser ist", so Justine Schammler vom vierköpfigen Filmteam, zu dem auch Berit Rabe, Tino Scheuschner und Marius Krüger gehörten.
Andrea Hoffmann, Musiklehrerin und Leiterin der Video-AG des Rathenowers Gymnasiums, betreute die jungen Regisseure. Da das Thema Film im Fach Musik der zwölften Klasse ohnehin Unterrichtsgegenstand sei, entschieden sich die Schüler kurzerhand für die Teilnahme am Lübbenauer Wettbewerb. "Wir versuchten dabei einen kritischen Blick auf das Heimatland mit verschiedenen filmischen Mitteln, Kameraeinstellungen und Schnitttechniken darzustellen. Vielen Schülern macht es Spaß, sich auszuprobieren und am Ende seine eigene Leistung anzuschauen", berichtet Andrea Hoffmann.
Der Schwarz-Weiß-Effekt und der französische Titel dienten zudem als Verfremdungsmittel. "Interessant war es auch, in einem Film ohne Sprache etwas darzustellen.
Es hat viel Spaß gemacht, nur mit Mimik und Gestik zu spielen", beschreibt Justine Schammler ihre Arbeit am Video, das originellerweise sogar mit Musik aus Charlie Chaplins Stummfilmen unterlegt ist.
Das Ende des Films ist schnell erzählt. Die zunächst so unterschiedlichen Mädchen helfen sich gegenseitig, lösen das "Problem" und sitzen schlussendlich gemeinsam auf einer Parkbank – in ihrer Mitte: der Teddybär.
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