Zum Jubiläum das beste Abi

MAZ Westhavelländer vom 19.09.2012

RATHENOW - Morgen Abend gibt es um 19 Uhr in der Turnhalle eine Feierstunde mit 100 geladenen Gästen und am Freitag steigt um 17 Uhr für Schüler, Eltern und Lehrer ein großes Schulhoffest. Mit diesen zwei Veranstaltungen feiert das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, dass es am Schuljahresbeginn vor 20 Jahren seinen Namen bekam.

Auf der Feierstunde morgen wird keine Festrede gehalten. Vielmehr blicken Schulleiterin Anke Koch und Lehrer Jürgen Bohnstedt in einem Zwiegespräch auf die vergangenen Zeiten zurück. Schon 1992 gab es bereits ersten Schüleraustausch, damals mit der Stadt Odense in Dänemark. Ein wichtiges Jahr war 1998, da wurde der bilinguale (zweisprachige) Unterricht eingeführt. Die jeweiligen Klassen haben zunächst erweiterten Englischunterricht und später in einigen Fächern den Unterricht auf Englisch. 2001 wurde die erste Leistungsprofilklasse eingeschult, die schon zur 5. Klasse ans Gymnasium kam. Später kam deren Umwandlung in Leistungs- und Begabungsklassen. 2007 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Dunckergymnasium, und im gleichen Jahr konnte auch das offene Ganztagsmodell eingeführt werden.

Schulleiterin Anke Koch hat im Gespräch mit dieser Zeitung darauf hingewiesen, dass das Gymnasium von Anfang an stets die Regionalausscheide der Mathematik-Olympiade ausgerichtet hat. Es sei auch ein großes Netzwerk mit außerschulischen Partnern aufgebaut worden, dazu gehörten zum Beispiel das Kulturzentrum, die Stadtbibliothek, die Fachhochschule Brandenburg, Stadt- und Kreismusikschule sowie zahlreiche Sportvereine. Langjährige Schulpartnerschaften verbinden das Gymnasium mit Straßburg in Frankreich und Kuopio in Finnland. Vom Dunckergymnasium übernommen wurde die Partnerschaft mit Kutna Hora in Tschechien, vorbereitet wird eine Partnerschaft mit Nordköpping in Schweden.

Das Jahngymnasium hat derzeit 560 Schülerinnen und Schüler in 22 Klassen und 40 Lehrerinnen und Lehrer, wobei darauf hingewiesen werden muss, dass in der Abiturstufe in den meisten Fächern in Kursen statt Klassen unterrichtet wird. Anke Koch war es wichtig, daran zu erinnern, dass die Absolventen des Gymnasiums das 20-jährige Bestehen der Schule im Sommer mit dem bislang besten Abitur gewürdigt haben. Weil das letzte 13-jährige mit dem ersten zwölfjährigen Abi zusammenfiel, trat sogar ein Doppeljahrgang zur Reifeprüfung an. Alle 130 jungen Leute, die teilnahmen, haben bestanden. Zwölfmal wurde die Idealnote 1,0 vergeben und mit dem Durchschnitt von 2,1 war das Jahngymnasium deutlich besser als der diesjährige Landesdurchschnitt von 2,4.

„Wir können auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken“, sagt Schulleiterin Anke Koch. Die Stadt Rathenow als Schulträger sei immer bestrebt, alle Voraussetzungen für Schüler und Lehrer zu schaffen, damit das Ziel Abitur gut vorbereitet werden kann. Gerade was die technische Ausstattung betreffe, seien in der letzten Zeit einige Verbesserungen vorgenommen worden. Neben den drei Computer-Kabinetten verfüge die Schule jetzt über elf Räume, die mit der modernen Präsentationstechnik Laptop und Beamer ausgestattet seien. „Wir sind bereit“, sagt Anke Koch, „uns immer wieder auf neue Gegebenheiten einzustellen, die die Politik uns vorgibt.“ Sie meint damit zum Beispiel: Vor kurzem hat es eine neue Ausbildungsordnung für das Abitur gegeben.

Besonders der Freitag soll in der Schule der Tag zum Feiern sein. Am Vormittag gibt’s ein Sportfest mit Spielsportarten und beim Hoffest ab 17 Uhr sollen Schüler, Eltern und Lehrer in lockerer Atmosphäre ins Gespräch kommen können. Es gibt ein Bühnenprogramm mit viel Musik und kreative Mitmach-Angebote laden zum künstlerischen Gestalten ein. Die 12. Klassen haben die Versorgung übernommen und eine Tombola vorbereitet. Traditionell entwickeln die Abschlussjahrgänge des Gymnasiums in den letzten Monaten Aktivitäten, um Geld für ihre Abschlussfeiern einzuwerben, denn: Auch nach 21 Jahren wird es wieder ein Abi geben. (Von Bernd Geske)