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Was haben 613 Fruchtkerne des Granatapfels mit LER- Unterricht zu tun?!

Zu einem Besuch im Jüdischen Museum in Berlin

Bild: Privat

havelland.lokiweb.de vom 13.11.2013

Rathenow - Anfang Oktober fuhren alle Klassen des Jahngymnasiums nach Berlin ins Jüdische Museum. Die Projektfahrt diente als Einstieg in das umfassende Thema „Weltreligionen“. Bereits bei der Ankunft fiel uns das ungewöhnliche Bauwerk auf. Das alte, verspielte Gebäude empfing uns und führte die Besucher in ein architektonisch interessant gestaltetes modernes. Später erfuhren wir, dass der Architekt mit viel Geschick deutsche jüdische Geschichte in die Struktur und Bauweise des Hauses einfließen ließ.
Die Vielfalt der Angebote des Museums konnten wir nur auszugsweise aufnehmen. In Gruppen wurden wir geführt und folgten aufmerksam den Ausführungen der Museumsmitarbeiter, denn wir hatten bestimmte Aufgaben zu bewältigen. Da sich jede Gruppe unterschiedlichen Themen widmete, wollten wir dafür sorgen, dass jeder auch Informationen aus den Führungen der jeweils anderen Gruppen erhalten konnte. Im Unterricht sollte später ein Austausch stattfinden.

Mit einer Sicherheitskontrolle begann unser Besuch. Ein langer Gang führte uns zum Eingang des Museums, der sich unter der Erde befindet. Anhand eines Modells wurde uns die Architektur erläutert, die auf das bewegte, unstete Leben der Juden verweist, Höhen und Tiefen ihrer Geschichte verkörpert. Die ausgestellten Exponate ließen uns Anteil am Leben der Juden im Mittelalter, der Frauen im 17.Jahrhundert, dem Leben auf dem Land und den Gebräuchen der Juden haben. Edelsteine, Seide, zahlreiche Gewürze zeugen vom reichen Handel der Juden. Der Blick in eine Thora war für uns etwas Besonderes, denn das handschriftliche Dokument ist schon sehr alt. Der Granatapfelbaum trägt besondere Früchte, die in ihren Kammern 613 Fruchtkernen Platz geben. Diese Anzahl entspricht der Zahl der Gebote der Juden. Wir durften die Tragekiepe eines Hausierers aufsetzen und an einem Tisch sitzen, auf dem Geschirr für koscheres Essen stand. Das Essen ist im Museum eigentlich nicht gestattet, aber eine spendierte Tüte mit koscheren Gummitieren nahmen wir gern an und kosteten sofort. Uns ist kein Unterschied aufgefallen.

Leider war unser Besuch im Museum zeitlich begrenzt. Er regte uns aber auf interessante Weise an, uns mit der Thematik weiter zu beschäftigen und vielleicht mit unseren Eltern den Besuch zu wiederholen. (Frederike Timme & Joana Büttner - Schülerinnen der Jahrgangsstufe 7 des Rathenower Jahngymnasiums)

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