Inhalt

Steinmeier ist Pate eines Hans im Glück

Austauschstipendiat wurde vorgestellt

MAZ Westhavelländer vom 09.04.2013

RATHENOW - Wenn ein Schüler seine Familie ins Austauschjahr verlässt, ist das auch für die Eltern eine einschneidende Erfahrung. Andrea Reichow wird es nicht leicht fallen, ihren Sohn für ein Jahr allein in die USA gehen zu lassen. „Aber ich unterstütze ihn dabei“, sagte sie. Ende August wird Hans Reichow, Schüler der 10a des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums, für ein Schuljahr in die USA gehen. Hans hatte Glück, für das Parlamentarische Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages ausgewählt zu werden.

Sein Pate ist prominent. Frank-Walter Steinmeier vertritt den Bundestagswahlkreis Rathenow-Brandenburg-Belzig für die SPD. Wohin Hans Reichow genau kommt, stand noch nicht fest. „Am liebsten würde ich in die warmen Staaten Hawaii oder Kalifornien gehen“, so Hans. „Es ist eine gute Entscheidung im Ausland Erfahrungen zu sammeln“, so Frank-Walter Steinmeier. Nach Jasmin Rida vor zwei Jahren ist Hans Reichow der zweite Jugendliche, dem Steinmeier als Pate zur Seite steht. „Zu meiner Schulzeit waren die Strukturen für Auslandsaustausche noch nicht so ausgeprägt“, erinnerte sich Steinmeier. Für Hans Reichow wird es der erste Besuch in den Vereinigten Staaten sein. „Wir verbringen den Urlaub lieber in Ländern Europas“, so Mutter Andrea. Die Regeln für den Austausch sind hart. So darf Hans' Familie den Sohn und Bruder während des Auslandsjahres nicht besuchen. Sie treffen sich erst am letzten Schultag an Hans'Highschool wieder. „Festtage wie Weihnachten werden schwer für uns werden“, meint Andrea Reichow.

Zum Mittagessen trafen sich der Stipendiat Hans und der Bundespolitiker im Rathenower Restaurant „Zum Alten Hafen“ am Samstag, um sich persönlich kennen zu lernen. „Hans ist sehr ehrgeizig“, erzählt Mutter Andrea dem SPD-Politiker. „Er kam mit der Idee zum Auslandsschuljahr. Im Internet fand er das Parlamentarische Partnerschaftsprogramm.“

Nach dem Jahr in den USA wird Hans Reichow die 11. Klasse noch einmal am Jahn-Gymnasium wiederholen. „In den USA ist es schwierig alle nötigen Kurse zu belegen, um in Deutschland die 11. Klasse anerkannt zu bekommen“, so Hans. Aus seiner Klasse absolvieren noch zwei weitere Schüler ein Schuljahr im Ausland, in der Jahrgangsstufe sind es insgesamt sechs. Erfahrungen im Ausland zu sammeln reizt den Schüler. Er wäre auch gerne nach Australien, Neuseeland oder Südafrika gegangen.

Nach dem Abitur würde er eventuell auch gern in den USA studieren: etwas im Bereich Wirtschaft oder vielleicht auch Politik. „Schön, dass er ein Ziel hat“, ist Andrea Reichow stolz auf ihren Sohn. (Von Uwe Hoffmann)

Kontextspalte

Neuigkeiten vom Jahn