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Andere Länder, andere Sitten: Der Europatag am Jahngymnasium weckte die Neugier
MAZ Westhavelländer vom 10.05.2013
RATHENOW Das Projekt „Europa“steckt in Schwierigkeiten. In Zeiten der Schuldenkrise wird die viel beschworene Freundschaft zwischen den Nationen einer harten Belastungsprobe unterzogen, mancherorts ist Argwohn an die Stelle von Vertrauen getreten. Nicht so im Jahngymnasium. Hier wird die Idee des Austauschs mit Menschen aus den Nachbarländern seit jeher hochgehalten. Und als die Eurokrise im vergangenen Jahr erneut eskalierte, hoben die Jahngymnasiasten den ersten Europatag aus der Taufe. Und setzten damit ein Zeichen – für Vielfalt und Zusammengehörigkeit.
Weil der erste Europatag so erfolgreich war, fand am Mittwoch die zweite Auflage statt. Der reguläre Schulbetrieb ruhte, stattdessen war die gesamte Schule auf den Beinen, um sich in mehr als 21 Projekten mit dem Kontinent Europa zu befassen – seinen Ländern, seinen Menschen, seiner Geschichte und seiner Kultur. Die einzelnen Kursangebote waren nicht nach dem Alter der Schüler besetzt, sondern rein nach dem Interesse am Gegenstand. So kam es, dass sich im Theaterworkshop Siebentklässler und Oberstufenschüler gemeinsam an Anton Tschechows Einakter „Der Heiratsantrag“ abarbeiteten.
Arbeit, und zwar äußerst knifflige, wurde im LER-Raum geleistet. „Europäische Sehenswürdigkeiten im Modell“ lautete das Projekt, das hier stattfand. Mit vier Schülern war der Kurs alles andere als überbelegt. Wahrscheinlich ahnten viele, wie nervenzehrend es ist, Abbildungen vom Eiffelturm oder von der Tower Bridge millimetergenau auszuschneiden und dann zusammen zu kleben.
Ähnlich kreativ ging es wenige Räume weiter zu. Im Kurs „Europa auf dem Regenschirm“ drehte sich auch alles um Sehenswürdigkeiten. Und zwar wurden Regenschirme mit den Umrissen bekannter Gebäude verziert. Zuvor aber mussten die Schüler erst einmal entscheiden, welche Sehenswürdigkeiten überhaupt berücksichtigt werden sollten. Dass sie bei dieser Recherche einiges über die jeweiligen Bauwerke und deren Geschichte erfuhren, war durchaus gewollt.
So gewollt wie die englischen Melodien, die einem aus dem Theaterkeller entgegenwehten. Der Musikpädagoge Niels Fölster übte mit rund 30 Schülern einen irischen Folksong ein. Das war die leichte Übung des Vormittag. Später ging es an ein schwedisches Volkslied, dessen Textzeilen den Sängern anfangs Schwierigkeiten bereiteten. Am Ende des Vormittags ging dem improvisierten Chor aber das eine wie das andere Lied locker über die Lippen.
Diese Lockerheit in fremder Sprache war auch in Raum 5 zu bewundern. Da saß Saskia Sommerfeld auf dem Lehrerpult und plauderte ganz unbeschwert zu ihrem Publikum. In Finnisch! Die Schüler lauschten interessiert, verstanden aber nichts. Erst als Saskia Sommerfeld die exotisch klingenden Sätze erklärte, stellte sich verständnisvolles Nicken ein.
Die Studentin, die 2009 im Jahngymnasium ihr Abitur gemacht hat, beließ es nicht bei den Sprachlektionen. Lebhaft erzählte sie von finnischen Sitten und Gebräuchen, die sie während eines Austauschjahres kennen lernen durfte. Erzählte von der Gastfreundschaft der Finnen, von deren Herzlichkeit und deren Vorliebe, zum Frühstück herzhafte Brote und Jogurt in allen Variationen zu verspeisen. Zur Veranschaulichung dieser Gepflogenheit gab es nach den ersten Lektionen für die Kursteilnehmer ein Frühstück auf echt finnische Art.
Schulleiterin Anke Koch hatte bei ihrem Rundgang durch das Schulgebäude Mühe, alle Projekte zu besuchen – so vielfältig war das Angebot. „Wir wollen den Schülern am Europatag Lust machen, ihre Nachbarländer kennen zu lernen“, sagte sie. Es gebe nämlich jede Menge zu entdecken.
Wohl wahr. Das politische Projekt Europa mag in der Krise stecken. Am Jahngymnasium spielte das gestern keine Rolle. (Markus Kniebeler)
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