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Geiz ist nicht immer geil

Im Theaterkeller des Jahngymnasiums ist das anders

Bild: privat
Geiz ist nicht immer geil – im Theaterkeller des Jahngymnasiums ist das anders

havelland.lokiweb.de vom 01.04.2014

Rathenow - Man könnte meinen, der Kurs Darstellendes Spiel der Klassen 12 des Jahngymnasiums Rathenow hat vor zwei Jahren mit dem Blick auf die Sparmaßnahmen der Stadtverwaltung die Entscheidung getroffen, Moliéres Stück „Der Geizige“ aufzuführen.

Alle wollen immer nur an sein Geld – daran zweifelt Harpagon keinen Augenblick und verfolgt mit großer Hingabe das Ziel, seinen Reichtum nicht nur gegenüber seinen Widersachern zu bewahren, sondern ihn gehörig zu vermehren. Auch der Versuch seine Kinder gegen ihren Willen gewinnbringend zu verheiraten, soll seine Kassette füllen. Es wird schwierig für die entsetzten Kinder, diese Hochzeiten zu verhindern. Nur eines kann ihn aufhalten: Geld. Und als Harpagons Geldkassette verschwindet, gerät tatsächlich alles andere zur Nebensache.

Schon zu Lebzeiten Molières war die 1668 uraufgeführte Komödie ein Plädoyer gegen materialistischen Wahn. Harpagon, der sich in seiner bedingungslosen Liebe zum Geld von Gesellschaft und Familie entfremdet, ist kein Relikt längst vergangener Zeiten. Die Bedeutung von Geld hat sich verselbstständigt. Harpagons Traum vom unabhängigen, selbstbestimmten Leben in Wohlstand ist zum menschenverachtenden Götzendienst verkommen, der völligen Fixierung auf das Geld.

Keine Angst vor einem aktuellen Stück zur Situation Rathenows. Das Dilemma Harpagons unterhaltsam und komödiantisch auf die Bühne zu bringen, ist das Ansinnen der Schüler des DS- Kurses des 12. Jahrganges.

Nach den erfolgreichen Aufführungen der Collage „Fenstertheater“ im März zeigen die Schüler nun einen Klassiker als Abschlussarbeit. Am Donnerstag, dem 10. April, und am Freitag, dem 11. April, laden wir recht herzlich zu 19 Uhr in den Theaterkeller des Jahngymnasiums ein.

Kurs Darstellendes Spiel – Jahngymnasium

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