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Zwölfjährige Alissa Miller aus Rathenow im Schulungszentrum Schloss Weikersheim
MAZ Havelland vom 06.05.2014
Die zwölfjährige Alissa Miller aus Rathenow gehört zu den 15 Jugendlichen, die sich beim Wettbewerb „Jugend komponiert“ für die Förderung - eine Woche in einer Komponistenwerkstatt zu lernen - qualifizieren konnten. Eine Jury hat sie unter 200 Bewerbern ausgewählt.
Das hat noch niemand aus dem Westhavelland geschafft. Die zwölfjährige Alissa Miller aus Rathenow hat eine Woche lang an einer Kompositionswerkstatt für die größten Talente der Bundesrepublik im Schulungszentrum Schloss Weikersheim (Baden-Württemberg) teilgenommen. Sie gehört zu den 15 Jugendlichen, die sich beim Wettbewerb „Jugend komponiert“ für diese hochkarätige Förderung qualifizieren konnten. Eine Jury hat sie unter 200 Bewerbern ausgewählt. Alissa, die in eine 8. Klasse des Jahngymnasiums geht, setzte sich durch mit ihrer Komposition „Porträts der Tiere“, die sie im vergangenen Jahr geschrieben hat. Dabei hat sie die Eigenschaften eines Kätzchens, einer Schlange, eines Pferdes, einer Hummel und einer Biene musikalisch ausgedrückt.
Seit acht Jahren hat Alissa mittlerweile Klavierunterricht in der Städtischen Musikschule Rathenow. Auf ihrem Instrument hat sie beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ im vergangenen Jahr einen 2. und einen 3.Preis geholt. Wenn es passte, hatte sie ihr Lehrer Helgo Belinski von Zeit zu Zeit zum Komponieren ermuntert. Weil Alissa daran Gefallen fand, hat sie nun die zweite Woche ihrer Osterferien investiert, um sich auf Schloss Weikersheim von Experten die weite Welt des Tönesetzens zeigen zu lassen.
Die Rathenowerin ist dort die Jüngste unter den Teilnehmern gewesen, deren Altersbereich sich bis 18 Jahre erstreckte. Vormittags hatten sie drei Stunden Unterricht und nach einer längeren Mittagspause noch einmal drei Stunden. Sie sprachen ihre Stücke durch, mit denen sie am Wettbewerb teilgenommen hatten und durften sie von Profimusikern als CD einspielen lassen. Wie fand Alissa im Vergleich mit den anderen ihr eigenes Werk: besser oder nicht? „Das war mir irgendwie egal“, gibt sie trocken zurück. Wichtig sei ihr eher die Erfahrung, dass sie künftig ihre Stücke genauer für die Interpreten aufschreiben und mehr Dynamik hineinbringen will. Da sei ein Lied auf einer Querflöte vorgestellt worden, das habe sie einfach mitgerissen. Wie Alissa erzählt, hat sie etwas darüber gelernt, wie man Variationen schreibt. Es sei erklärt worden, was man unter einer guten Artikulation versteht. Dabei geht es darum, wie Töne erzeugt werden, und auf welche Weise man sie miteinander verbinden kann. Neu war für sie Geräuschkomposition: Diese kann aus Klopfen, Bleistiftkritzeln und ähnlichen Dingen bestehen. „Bisher war für mich nur etwas Musik“, bekennt sie, „wenn Töne dabei waren.“ – „Was Alissa auf Schloss Weikersheim gehabt hat“, sagt ihr Lehrer Helgo Belinski, „werden wir in Ruhe aufarbeiten.“ Es gelte, ihre Ideen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen. Nicht zu vergessen sei die Erkenntnis: Wer Musik für ein Cello oder eine Klarinette schreiben wolle, müsse die Instrumente auch theoretisch kennen: „Das ist ein langer Weg.“
Alissa übt an den normalen Tagen vor allem das Spielen des Klavieres. Ideen für das Komponieren habe sie eher, sagt sie, wenn es mal „Leerlauf“ gebe. Am besten in den Ferien. In ihrer Werkstattwoche ist ihr aber auf alle Fälle klar geworden, dass sie Spaß am Komponieren hat. Sie könnte sich vorstellen, mal eine Geräuschkomposition zu verfassen oder etwas für eine Querflöte zu schreiben. Sie hat bereits mit der Bearbeitung ihrer Mutter begonnen, weil diese ihr eine Flöte kaufen soll.
Von Bernd Geske
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