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Das Experiment ist geglückt

Drei Jahngymnasiasten begaben sich nach Peru

Quelle: C. Schmidt
Schüler des Jahngymnasiums Rathenow nahmen die Kinder mit auf eine Reise nach Peru. Quelle: C. Schmidt

MAZ Havelland vom 11.02.2014

Durch das Projekt „Kinder der halben Sonnen“ haben die Kinder der Kita in Göttlin bereits über 500 Sonnen aus aller Welt bekommen. Nun ziehen die Schüler des Jahngymnasiums nach. Sie haben sich zusammen mit den Kita-Kindern auf eine imaginäre Reise nach Peru begeben.

Göttlin. Wussten Sie mit vier Jahren schon, wo Portugal, Kuba oder Mexiko auf dem Globus zu finden sind? Oder welche Tiere in Indien leben und wie sich die Menschen in China begrüßen? Für die Kinder der Kita Spatzennest in Göttlin sind diese Dinge selbstverständlich. In über 40 Ländern der Erde haben sie Freunde. Sie wissen nicht nur, wo diese leben, sondern auch wie. Das Projekt „Kinder der halben Sonnen“ macht diesen multikulturellen Austausch möglich. Und obwohl es schon so viele Kontakte gibt und mehr als 500 Sonnen aus aller Welt das Havelland erreichten, ist ein Ende nicht in Sicht.

Längst ist das Projekt über Göttlin hinausgewachsen und hat Mitstreiter in zahlreichen Rathenower Bildungseinrichtungen gewonnen. Drei Schüler des Jahngymnasiums, ebenfalls ein wichtiger Projektpartner der Göttliner Kita, haben sich am Dienstagvormittag mit den Kita-Kindern auf eine imaginäre Reise nach Peru begeben. Ein Jahr lang hatten Luisa Breitenstein, Annemarie Knappe und Maximilian Heitzmann die Reise im Rahmen eines studienvorbereitenden Seminarkurses erarbeitet. „Wir haben uns die Liste der Länder angeschaut, mit denen die Kita bereits in Kontakt steht und uns dann für Peru entschieden“, erzählt Luisa Breitenstein. Auf Peru fiel die Wahl, weil in das südamerikanische Land bisher noch keine halben Sonnen verschickt wurden.

Außerdem hat Annemarie Knappe dort Kontakte. Die drei 18-Jährigen recherchierten über Land, Leute, Bräuche, kulinarische Besonderheiten und strickten daraus ein Konzept für die imaginäre Reise. „Eigentlich sollten nur die Großen mit in den Flieger steigen“, erzählt Kitaleiterin Elke Dartsch. Aber als die Schüler am Morgen in die Kita kamen, gab es kein Halten mehr. Alle 22 Kinder wollten mit. „Sie haben es uns wirklich leicht gemacht“, sagt Luisa Breitenstein, die ganz begeistert vom Projekt und von den Kindern der halben Sonnen ist. „Es ist unglaublich. Wir haben gesagt, wir fliegen jetzt über Portugal und plötzlich flitzten 20 Kinder zum Globus, um uns zu zeigen, wo das Land liegt. Dieses Projekt hat eindeutig Spuren hinterlassen.“ Für die Reise schlüpften die Gymnasiasten in verschiedene Rollen, mimten den Piloten oder die Stewardess ebenso wie den Reiseleiter oder eine Peruanerin. Dazu hatten sie Ponchos mitgebracht – die typische Kleidung – und peruanische Kekse. Sie spielten mit den Kindern eine Reise durch den Regenwald und erzählten ihnen vom peruanischen Wildhasen und anderen Tieren des Landes. Mit auf die Reise war auch Oberstufenkoordinatorin Karin Lemme gekommen, die die Seminararbeit bewertet.

Für die Kita war es ein Experiment: „Es war das erste Mal, dass wir zuerst ein Land besuchten, bevor wir die Kontakte dorthin hatten“, erklärte Elke Dartsch.

Dank der engagierten Arbeit der Schüler dürften die Kinder nun auch wissen, wo das Land der Inkas liegt. Bleibt zu hoffen, dass bald der erste Brief aus Peru eintrifft.

Von Christin Schmidt

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