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Celine liest zwei, drei Bücher am Tag
MAZ Havelland vom 23.09.2014
Von wegen, Kinder lesen nicht mehr. 114 Schüler haben sich von Juli bis September durch das umfangreiche Angebot des Sommerleseclubs gearbeitet, den die Rathenower Stadtbibliothek nach einer einmaligen Rettungsaktion zum fünften Mal anbieten konnte. Eine Leseratte, Celine Pierzinski hat 32 Bücher förmlich verschlungen.
Rathenow. Von wegen, Kinder lesen nicht mehr. 114 Schüler haben sich von Juli bis September durch das umfangreiche Angebot des Sommerleseclubs gearbeitet, den die Rathenower Stadtbibliothek nach einer einmaligen Rettungsaktion zum fünften Mal anbieten konnte. Wobei arbeiten das falsche Wort ist, denn für die Mädchen und Jungen ist Lesen ein reines Vergnügen. Das kann auch Celine Pierzinski bestätigen. Die 13-Jährige liest eigentlich keine Bücher, sie verschlingt sie. 32 Stück allein in den letzten Sommerferien.
Seit 2011 nimmt Celine am Bücherclub teil
Bücher fand sie schon immer spannend. Bereits im Alter von drei Jahren begann sie mit ihrer Mutter lesen zu üben. „Mit fünf war ich schon recht gut“, erzählt Celine, als wäre es das Natürlichste der Welt. Das sie nun Spitzenreiterin im Sommerleseclub ist, möchte sie eigentlich nicht an die große Glocke hängen. Ihr ist es fast ein bisschen peinlich, dass sie so viele Bücher gelesen hat: „Ich wollte gar nicht besonders schnell lesen oder besonders viele Bücher“, sagt das Mädchen mit den wilden Locken. An manchen Tagen habe sie auch gar nicht gelesen an anderen dafür zwei bis drei Bücher.
Statt mit ihrer beeindruckenden Bilanz zu protzen scheint Celine viel lieber von den Büchern zu erzählen, die ihr am besten gefallen haben. Zum Beispiel das Buch „Spione brauchen auch Glück“. „Ich mag Spion- und Detektiv Geschichten. Mich interessiert wie sie arbeiten“, erklärt die Schülerin. Sie selbst möchte später aber keine Detektivin werden. Celine sieht sich eher im weißen Kittel als Ärztin durchs Leben gehen.
Lieblingsfächer Englisch und Französisch
Wer angesichts ihres enormen Bücherkonsums vermutet, dass ihr Lieblingsfach Deutsch ist, irrt. Englisch und Französisch mag sie am liebsten. „Deutsch habe ich eigentlich nicht so gern“, gesteht sie mit einem verlegenem Lächeln. Obwohl sie im nächsten Jahr in die neunte Klasse des Jahngymnasiums gehen wird und damit nicht mehr zur Kernzielgruppe des Sommerleseclubs gehört, möchte sie auch 2015 wieder dabei sein. „Es ist einfach toll, dass man zwischen so vielen neuen Büchern auswählen kann.“ Das ist ganz im Sinne von Bibliotheksleiterin Ulrike Wünsch, die ausdrücklich betont, dass ältere Leseratten willkommen sind. In diesem Jahr waren von den 114 Teilnehmern immerhin 23, die die neunte bis zwölfte Klasse besuchen. 689 Ausleihen konnten die Bibliotheksmitarbeiter verzeichnen, so viele wie noch nie. „63 Teilnehmer haben drei oder mehr Bücher gelesen, das ist ein sehr guter Schnitt. Aber das Viellesen hat keineswegs im Mittelpunkt gestanden. Die Hauptsache ist doch, dass die Kinder lesen“, so Wünsch. Rekordverdächtig ist auch die Anzahl der Jungs, die am Sommerleseclub teilnehmen: 51.
Celine schraubt ihren Bücher-Konsum übrigens während der Schulzeit wieder herunter. Maximal ein Buch pro Woche, mehr ist nicht drin, sagt sie.
Von Christin Schmidt
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