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Mit 16 Jahren im Spitzenensemble

Stechower Musikschülerin ins Landesorchester berufen

Quelle: Uwe Hoffmann
Charlotte Wilke (re.) mit Jakobine Dech und Lehrerin Iva Bechova im Januar 2015 Quelle: Uwe Hoffmann

MAZ vom 21.12.2015

Die 16-jährige Oboistin Charlotte Wilke aus Stechow hat in ihrer noch jungen Musikerkarriere einen großen Schritt gemacht. Die Musikschülerin überzeugte die Juroren bei einem Vorspiel in der Komischen Oper Berlin von ihren Qualitäten und ist seitdem Mitglied der Jungen Philharmonie Brandenburg.

Stechow. Die 16-jährige Oboistin Charlotte Wilke aus Stechow hat in ihrer noch jungen Musikerkarriere einen großen Schritt gemacht. Die Musikschülerin überzeugte die Juroren bei einem Vorspiel in der Komischen Oper Berlin von ihren Qualitäten und ist seitdem Mitglied der Jungen Philharmonie Brandenburg.„Die Junge Philharmonie Brandenburg ist eine besondere und wichtige Institution des Landes“, sagte Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst aus Anlass eines Konzerts des Orchesters im August im Schlosspark Nennhausen. „Hier spielen die besten jungen Musiker des Landes zusammen.“

Die Junge Philharmonie Brandenburg ist ein brandenburgisches Auswahlorchester, für das sich die Musiker durch ein Probespiel qualifizieren. Etwa drei- bis viermal pro Jahr treffen sich die Musiker im Alter zwischen 13 und 25 Jahren zu Probenphasen für Konzertauftritte in ganz Deutschland sowie im Ausland. Träger des 1992 gegründeten Projektorchesters ist der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg Insgesamt rund 170 Musikschüler des Landes spielen in diesem Landesauswahlorchester zusammen. Darunter auch drei Musikschülerinnen der bisherigen Städtischen Musikschule Rathenow. Die 18-jährigen Hohennauenerin Jakobine Dech spielt seit zwei Jahren Oboe und ist derzeit für ein Auslandsjahr in Tansania. Juliana Otto spielt Cello. Frieda Scharf (19, Violine) aus Haage schaffte schon vor cirka vier Jahren ihre Aufnahmeprüfung.

Kürzlich spielte Charlotte Wilke aus Stechow in der Komischem Oper Berlin für die Junge Philharmonie vor. Von der fünfköpfigen Jury erhielt sie nach dem zehnminütigen Vorspiel sofort ihre Zusage. „Wir mussten uns auch selbst einschätzen. Ich war sehr unsicher“, sagt die 16-Jährige. „Charlotte ist oft sehr selbstkritisch“, ergänzt die bisherige Musikschulleiterin Anke Heinsdorff. Aber Charlotte hat gar keinen Grund sich zu selbstkritisch zu betrachten. Im Januar nahm sie zum dritten Mal erfolgreich am Regionalausscheid „Jugend musiziert“ teil. Zweimal qualifizierte sie sich zum Landesausscheid und erhielt beim Wettbewerb auf Bundesebene in diesem Jahr 17 Punkte. Zum Neujahrskonzert im Berliner Schauspielhaus wird sie mit zwei weiteren Oboe-Spielern das erste Mal mit der Jungen Philharmonie auf der Bühne stehen.

Aber es ist nicht das erste Mal, dass die begabte Musikerin mit einem großen Orchester auf der Bühne steht. Schon zweimal hat sie im Internationalen Austauschorchester mit Musikschülern aus Estland, Lettland und der Türkei zusammen gespielt. „Es ist interessant und schön, gemeinsam zu spielen“, sagt Charlotte. „Oboe kann auch in kleiner Besetzung gut mit Fagott oder Horn zusammen spielen.“ Kammerorchester oder gar große Orchester funktionieren nicht ohne Oboe“, sagt Anke Heinsdorff. „Nach dem Abitur möchte ich etwas mit Musik machen“, so die Zehntklässlerin des Jahn-Gymnasiums. Schon seit einem Jahr bekommt Charlotte an der Musik- und Kunstschule Havelland zusätzlichen studienvorbereitenden Förderunterricht. „Ich bin sehr stolz auf Charlotte“, lobt ihre Musikschullehrerin Iva Bechova.

„Wenn es eine schafft, dann Charlotte. Sie zeichnet sich durch ihre Liebe zum Spiel aus.“ Viermal in der Woche hat Charlotte Unterricht in der Alten Mühle am Schwedendamm. Als zweites Instrument lernt sie Klavier. Klassische Musik hört Charlotte auch zu Hause. „Aber nicht nur“, sagt die Schülerin. Es müssen nicht unbedingt die Titel aus den aktuellen Charts sein. Eine Weile habe ich sehr gern die Beatles gehört.“

Weitere Infos unter www.junge-philharmonie-brandenurg.de.

Von Uwe Hoffmann

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