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Jahnschüler planzen eine der zwei neuen Trauben-Eichen symbolisch nach
Brawo vom 18.09.2016
Rathenow (MOZ) Über den Zeitpunkt der Gründung des "Heiligen Römischen Reiches", mit dem seit dem Spätmittelalter gebräuchlichen Zusatz "Deutscher Nation" sind sich die Historiker nicht einig.
Für die einen erfolgte sie bei Teilung des Fränkischen Reiches unter den Enkeln Kaiser Karls des Großen im Vertrag von Verdun (843) in das Westfrankenreich, in burgundische und langobardische Gebiete und das Ostfrankenreich, aus dem sich später das Deutsche Reich entwickelte. Andere Historiker sprechen von einem Deutschen Reich erst mit dem ersten nicht-fränkischen König im Ostfrankenreich ab 919. Sachsen-Herzog Heinrich I. war König geworden. Spätestens mit der Krönung seines Sohnes Otto I. (962) zum römischen Kaiser entwickeln sich West- und Ost-Frankenreich endgültig politisch getrennt.
Zum mutmaßlich 1.000. Jahrestag der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 843 wurden am 18. März 1843 durch den Rathenower Turnverein elf Eichen gepflanzt: Zehn Bäume im Kreis angeordnet, je einer für jedes bisherige Jahrhundert des Deutschen Reiches - mit einer elften Eiche in der Mitte für das neue Jahrhundert. In den letzten Jahrzehnten standen nur noch neun dieser "Jahrtausend-Eichen".
Zum 800-jährigen Stadtjubiläum lud die Rathenower Schützengilde von 1830 e.V. mit Hans-Jürgen Czeszak zum 17. Treffen der Vereinigung der Traditionsverbände Mitteleuropas (VTM), dem ersten in Deutschland überhaupt, zum Festwochenende nach Rathenow ein. Deshalb weilte auch Camilla von Habsburg-Lothringen, VTM-Schirmherrin, gemeinsam mit rund einem Dutzend VTM-Vertretern, vor allem Angehörigen des "K.u.K. Gebirgsartillerie Regiment Nr. 14 Kaiser" aus Tirol in der Kreisstadt.
Am Freitagvormittag pflanzte sie unter großer Anteilnahme der 15 Klassen der Jahn-Grundschule sowie Schulleiterin Anke Koch und Geschichtslehrer Udo Geiseler vom Jahn-Gymnasium eine der zwei neuen durch das Grünamt der Stadt Rathenow gesetzten Trauben-Eichen symbolisch nach. Auch Turnerin Birgit Tuchen und der ehemalige Jahn-Schüler und langjährige Lehrer für Sport und Geschichte (1966 bis 2006) in Premnitz sowie Trainer im Geräteturnen, Jochen Henschel, waren anwesend.
Das feierliche Zeremoniell wurde mit drei Böllerschüssen der Tiroler Gebirgsjäger eröffnet. Die Grundschüler führten ein kurzes musikalisches und sportliches Programm auf. Danach liefen die Schüler auf dem Sportplatz aus Anlass des 800-jährigen Jubiläums Rathenows insgesamt 800 Runden.
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