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MAZ vom 04.11.2016
Rund 100 Ehrenamtliche werden anlässlich des 800. Geburtstags der Stadt am 18. November an mehr als 30 Orten vorlesen. Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendlich, aber auch Erwachsene sind eingeladen. Gelesen wird längst nicht nur in Schulen und der Bibliothek. Auch außergewöhnliche Orte sind dabei.
Rathenow. Ihr Ziel ist klar: Rathenow soll zu einer Lesestadt werden. Dafür haben Ute Arndt, Ulrike Wünsch und Susanne Schwarzlose in den letzten Wochen und Monaten viel Zeit und Energie investiert. Und es sieht ganz danach aus, als ginge ihr Wunsch am 18. November tatsächlich in Erfüllung. An diesem Tag, dem Bundesweiten Vorlesetag, werden an fast 40 verschiedenen Orten in Rathenow rund einhundert Menschen aus Büchern wie „Der kleine Prinz“, „Halbe Helden“ oder „Moritz in der Litfaßsäule“ vorlesen.
800 Minuten war das Ziel, mehr als 1000 dürften es werden. Zielgruppe sind in erster Linie Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene werden zwischen 8 und 20 Uhr spannenden, lustigen und bewegenden Geschichten lauschen können. Der Startschuss fällt um 8 Uhr in der Stadtbibliothek. Dort wird Bürgermeister Ronald Seeger Grundschülern aus dem Buch „Eine Woche voller Samstag“ von Paul Maar vorlesen. Auch in fast allen Kitas und Schulen der Stadt werden schon am Morgen die Bücher aufgeschlagen.
Regionale Autoren beteiligen sich
„Es geht uns darum, so viele Plätze wie möglich einzubeziehen“, betont Ute Arndt. Sie ist Lehrerin am Jahngymnasium, wo es seit Jahren Tradition ist, dass das Buch am jährlichen Vorlesetag im Mittelpunkt steht. Jede Klasse soll belesen werden, so Arndt. Dafür sorgen unter anderem die Schüler selbst. Siebtklässler werden zum Beispiel für Fünftklässler aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen. Rita König und Britta Orlowski, zwei Autorinnen aus der Region, wollen den 11. Klassen aus ihren Romanen vorlesen.
Dass Rathenow zur Lesestadt wird, ist auch fast 20 Mädchen und Jungen der Duncker-Oberschule zu verdanken. Sie wollen im Rahmen des Praxislernen in Kitas, Schulen, Altersheimen, im Seniorenhilfezentrum und sogar im Krankenhaus vorlesen. „Dieses Engagement hat uns besonders beeindruckt“, lobt Mitorganisatorin Susanne Schwarzlose, Inhaberin der Buchhandlung Tieke.
Schüler lesen sogar im Krankenhaus vor
Gelesen wird auch im Jugendhaus „Oase“, im Offenen Atelier im Kulturzentrum, im Familiencafé der Arbeiterwohlfahrt, in Buchgeschäften und einem Spielzeugladen. Das Bündnis für Familie plant eine gemeinsame Lese- und Gesprächsveranstaltung mit dem Aktionsbündnis „Unser Rathenow: Miteinander – Füreinander“. Dazu sind unter anderem auch Flüchtlingskinder eingeladen. Zwar sind die meisten Veranstaltungen nicht öffentlich. Es gibt aber auch mehrere Vorleserunden zu denen Besucher willkommen sind.
Zum Beispiel am Nachmittag ab 15.30 Uhr in der Stadtbibliothek. Dort gibt es Zaubergeschichten für Vorschulkinder und Schulanfänger. Die Theatergruppe Lichtblick lädt von 17.30 bis 18.30 Uhr zum Balladenabend ein. Das große öffentliche Lesefinale findet um 19 Uhr im Theaterkeller des Jahngymnasiums statt. Dort wird unter anderem der Autor Martin Keune aus seinen Semliner Heften vorlesen. „Jeder Vorleser soll sein Engagement unbedingt mit einem Foto dokumentieren. Die Bilder werden wir dann später in der Stadtbibliothek zeigen“, verrät Bibliotheksleiterin Ulrike Wünsch.
Von Christin Schmidt
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