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MAZ vom 09.11.2016
Der gebürtige Havelländer Hannes Rantzsch gehört er zu den begabtesten IT-Nachwuchsingenieuren Deutschlands. Gerade hat er sein Studium mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen. Der junge Mann ist davon überzeugt, dass Informatik nicht nur etwas für Genies ist.
Bahnitz. Wie gelangt eine Nachricht von einem Handy via Internet zu einem anderen? Wie kommt das Internet zur Dose in unserer Wand? Warum ist es auf dem Dorf so langsam und warum werden Internetriesen damit reich, ihren Service kostenlos anzubieten? Fragen, die viele Menschen vermutlich nicht beantworten können. „Dabei ist es gerade in der heutigen Zeit, in der Computer allgegenwärtig werden und Software in ungeahntem Umfang unser Leben bestimmt, wichtig dass die Mehrheit der Gesellschaft ein besseres Verständnis für dieser Dinge erlangt“, meint Hannes Rantzsch.
Er ist davon überzeugt, es anders wäre, wenn sich mehr Menschen mit Informatik beschäftigen würden. Der 25-Jährige spricht aus Erfahrung. Gerade hat er sein Studium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam im Fach IT-Systems Engineering mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen. Damit gehört er zu den begabtesten IT-Nachwuchsingenieuren Deutschlands.
Ähnlich wie Rätsel lösen
Hannes Rantzsch wurde in Rathenow geboren, wuchs in Bahnitz auf und legte 2010 sein Abitur am Rathenower Jahngymnasium ab. Schon als Kind habe er gern Zeit vor dem Rechner verbracht. „Irgendwann habe ich versucht, selbst Computerspiele zu basteln, zunächst mit Baukasten-Software. Später bot mir das einen Einstieg zur allgemeinen Softwareprogrammierung.“ Ein Thema, bei dem viele aussteigen, weil es ihnen zu kompliziert oder zu abstrakt ist. Ganz anders sieht das Hannes Rantzsch.
„Zunächst ist man hauptsächlich damit beschäftigt den Computer davon zu überzeugen, dass er tut was man von ihm verlangt. Das ähnelt dem Lösen von Rätseln, wie Sudoku. Wenn es dann funktioniert ist das sehr belohnend und man hat etwas eigenes, kreatives erschaffen.“ Es gibt aber auch eine handwerkliche Ebene, die erschließt sich denen, die umfangreiche, komplexe Softwaresysteme entwickeln, so Rantzsch. Und besonders wichtig ist in seinen Augen die soziale Ebene der Informatik: „Ein komplexes System wird fast nie von einem einzelnen Programmierer allein entwickelt. Das Team ist entscheidend. Wir verbringen übrigens häufig ebenso viel Zeit am Whiteboard, wie an der Tastatur.“
Auslandsluft in Jyväskylä geschnuppert
Das HPI, sagt Hannes Rantzsch, war sein Wunsch-Studienort, weil es einen sehr guten Ruf für diese Disziplin genießt. An seiner Studienwahl gezweifelt, habe er nie. „Ich hatte immer Spaß an den vielen Softwareprojekten, in denen ich stets neue Technologien und fast immer neue Leute kennenlernen konnte.“ Auch Auslandsluft schnupperte er als Student. 2014 verbrachte er ein Semester in Jyväskylä, Finnland. „Ich hatte eine großartige Zeit dort und habe tolle Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. Ich würde jedem dringend empfehlen während des Studiums einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren.“
Rantzsch weiß, dass er zur Zeit auf dem Arbeitsmarkt als Softwareentwickler mit guter Ausbildung hervorragend aufgestellt. Große wie kleine Unternehmen suchen händeringend Leute. Statt sich nach dem Studium eine Auszeit gönnen und um die Welt zu reisen, hat sich der gebürtige Havelländer bereits ins Arbeitsleben gestützt. Beim Berliner Startup neXenio entwickelt er mit einem kleinen Team einen sicheren, verschlüsselten Cloud-Speicherdienst. Das Projekt sei so spannend und zugleich nützlich, dass er beschloss mit einzusteigen. Einen späteren Auslandsaufenthalt will er aber nicht ausschließen. Zunächst gibt er sich damit zufrieden, unter der Woche das Großstadtleben in Berlin zu genießen und so oft wie möglich an den Wochenenden im Havelland zu entspannen.
Informatik, sagt Hannes Rantzsch, ist nicht nur etwas für Genies und Programmierung habe auch nicht so viel mit Mathematik zu tun, wie man glauben mag. „Natürlich gibt es einige mathematische Grundlagen zu lernen und die Fähigkeit zu mathematischem und insbesondere abstraktem Denken ist hilfreich. Mindestens genauso wichtig ist aber die erwähnte soziale Komponente“, so Rantzsch. Tatsächlich gehe es bei den eingangs erwähnten Fragen letztendlich auch viel um Politik.
Von Christin Schmidt
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Kontextspalte
Das Hasso-Plattner-Institut
Hannes Rantzsch aus Bahnitz hat sein Masterstudium am Hasso-Plattner-Institut (HPI).
Das Potsdamer HPI ist das einzige Uni-Institut in der deutschen Informatik, an dem man das ingenieurwissenschaftlich orientierte Fach IT-Systems Engineering studieren kann.
Insgesamt 47 angehende IT-Ingenieure erhielten den Masterabschluss.