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MAZ vom 10.11.2016
Die Vortragsreihe „8 für 800“ zum Rathenower Stadtjubiläum endete am Dienstag mit einem Referat über die Entwicklung der Stadt von den Ursprüngen bis heute. Im Blauen Saal des Kulturzentrums war kein Platz mehr frei. Über 160 Zuhörer folgen den Ausführungen von Heimatforscher Wolfram Bleis.
Rathenow. Die Vortragsreihe „8 für 800“, in der Epochen der Rathenower Stadtgeschichte von Historikern und Heimatforschern beleuchtet werden, ist am Dienstag mit einem Rekordbesuch zu Ende gegangen. Mehr als 160 Zuhörer waren in den Blauen Saal des Kulturzentrums gekommen, um den letzten Vortrag zu erleben. Der Rathenower Heimatforscher Wolfram Bleis spannte zum Abschluss noch einmal den großen Bogen – von den slawischen Ursprüngen Rathenows bis zur Gegenwart.
Anhand von Gebietskarten und Fotos, die an die Wand projiziert wurden, zeigte Bleis, wie sich aus einer kleinen Siedlung im 12. Jahrhundert allmählich eine Stadt entwickelte. Die Fertigstellung der Sankt-Marien-Andreas-Kirche im Jahre 1190, die Umsiedelung der bei Böhne gelegenen Burg in die heutige Altstadt im Jahr 1295 und der Bau einer Ziegelei am Ufer des Schleusenkanals, die das Baumaterial für das wachsende Rathenow lieferte, benannte Bleis als Schlüsseldaten für das Wachsen der Stadt in ihrer Anfangsphase. Allerdings – auch das zeigte Bleis anhand historischer Stadtpläne – stagnierte ab 1300 das Wachstum für die nächsten vier Jahrhunderte. Verheerende Brände, Überschwemmungen und kriegerische Auseinandersetzungen behinderten die städtische Entwicklung. Bleis hob das Jahr 1342 hervor, in dem ein Jahrtausendhochwasser die komplette Stadt ertränkte. Nur der Kirchberg sei von den Fluten verschont geblieben.
Nach dem Stillstand kam der Boom, und der setzte im 18. Jahrhundert mit dem Bau der Neustadt ein. Dank großzügiger staatlicher Förderung durch den Soldatenkönig seien die Bürger animiert worden, das Gebiet östlich des Stadtkanals als Wohnquartier zu erschließen.
Die zunehmende Bedeutung Rathenows als Garnisonsstadt im ausgehenden 18. und vor allem 19. Jahrhundert, die Industrialisierung und der Bau wichtiger Verkehrswege ließen Rathenow bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Zentrum der Region heranwachsen. Dass um die Jahrhundertwende eine Gasanstalt, ein Wasserwerk und ein Elektrizitätswerk gebaut wurden, um die Versorgung der größer werdenden Bürgerschaft zu gewährleisten, waren die notwendigen Begleiterscheinungen eines expandierenden Gemeinwesens. Im Jahr 1935 habe Rathenow den Gipfel seiner Bedeutung erreicht, so Bleis. Danach seien viele fähige Verwaltungsmitarbeiter durch NS-Mitglieder ersetzt worden – mit negativen Auswirkungen für die Entwicklung der Stadt.
Nach dem Krieg dehnte sich die Stadt noch einmal räumlich aus. Zum einen durch die Eingemeindung von Neufriedrichsdorf und Neue Schleuse. Zum anderen wurde Ende der 60er Jahre damit begonnen, im Osten der Stadt ein neues Wohngebiet zu errichten. Dass Teile dieser Bauten nach der Wende abgerissen wurden, ist Sinnbild für den ständigen Wandel, dem eine Stadt im Laufe ihres Werdens unterworfen ist.
Gemeinsam veranstaltet wurde die Vortragsreihe, die am Dienstag einen würdigen Abschluss fand, vom Jahngymnasium, vom Kulturzentrum und dem Sachgebiet Kultur der Rathenower Verwaltung. Anke Koch, Schulleiterin des Jahngymnasiums, bedankte sich bei allen Beteiligten für das Engagement. Vor allem bedankte sie sich aber beim Publikum. „Wir sind geplättet von ihrem Zuspruch“, sagte sie, dem Publikum zugewandt. „Sie haben uns die Treue über die ganze Serie hinweg gehalten. Das hat uns geehrt und beflügelt.“
Von Markus Kniebeler
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