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Hand in Hand gegen Rassismus

Rathenower planen Menschenkette

Quelle: Privat
Anja, Leonie, Jenny, Tassja, Jakob und Lukas rufen zur Menschenkette am Sonntag um 14 Uhr auf. Quelle: Privat

MAZ vom 15.06.2016

Am Sonntag, 19. Juni um 14 Uhr sollen sich Rathenower für fünf Minuten die Hände reichen und damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Dazu rufen Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus“ des Jahngymnasiums auf. Mit der Aktion verfolgen die jungen Menschen ein ganz bestimmtes Ziel.

Rathenow. Einen Tag vor dem internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ruft die Aktion „Hand in Hand gegen Rassismus“ dazu auf, ein Zeichen gegen Fremdenhass und für Menschlichkeit, Vielfalt und Weltoffenheit zu setzen. In Berlin, München, Leipzig, Hamburg und Bochum sollen am 18. und 19. Juni Menschenketten gebildet werden, um so Moscheen, Kirchen, Synagogen, soziale Einrichtungen, Flüchtlingsunterkünfte, Museen und Rathäuser miteinander zu verbinden.

An der Aktion möchte sich die Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus“ des Jahngymnasiums beteiligen und ruft nun alle Bürger aus Rathenow und dem Westhavelland auf, sich an der bundesweiten Aktion zu beteiligen und am Sonntagnachmittag gemeinsam eine Menschenkette in der Innenstadt zu bilden. „Gesicht zeigen, dazu müssen wir nicht nach Berlin fahren, das können wir auch in unserer Heimatstadt. Etwa 1200 Meter weit wird unsere Menschenkette vom Wahrzeichen der Stadt, der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, bis zum Asylbewerberheim im Grünauer Weg reichen“, heißt es im Aufruf der Schüler. Vom Kirchberg, über die Bergstraße, die Große Milower Straße bis zum Grünauer Weg sollen Bürger sich die Hand reichen und um Punkt 14 Uhr die Menschenkette für fünf Minuten schließen.

Fünf Minuten um die Kette zum Leben zu erwecken

„Wir sind uns sicher, dass unser Einsatz für Menschenrechte und Vielfalt durch diese Menschenkette sehr persönlich wird“, sagt Ute Arndt, Lehrerin am Jahngymnasium. Jemandem die Hand geben, bedeute mehr als nur reden, es bedeutet Nähe, sind sich die Schüler einig. Und die gemeinsame Sache vermittelt diese Nähe. „Wir wollen unseren Namen ,Schule ohne Rassismus’ mit Leben erfüllen und sind uns nach dem gemeinsamen Konzert am 3. Juni, an dem sich drei Mitglieder der AG als Moderatoren beteiligten, sicher, dass uns viele Rathenower unterstützen werden“, so Ute Arndt. Über soziale Netzwerke wird der Aufruf bereits vielfach geteilt. Die ersten Reaktionen sind positiv.

Die Menschenkette soll über die gesamte Strecke reichen. „Jeder Rathenower kennt sie, kann sich einfinden, wo er möchte und die Kette mit bilden. Uns stehen fünf Minuten zur Verfügung, in denen wir sie zum Leben erwecken. Deshalb wollen wir uns nicht alle erst an der Kirche treffen und die Kette bis zum Asylbewerberheim führen. Die Menschen möchten bitte vor der Zeit die Strecke ablaufen und ihren Platz finden.“

Helfer gesucht

Pfarrer Andreas Buchholz hat zugesagt, die Kirchenglocken während der fünf Minuten läuten zu lassen. Zur besseren Koordinierung melden Einrichtungen, die als Gruppe teilnehmen wollen, ihren Standort per E-Mail an: jahngymnasium@freenet.de. Am Mittwoch haben die Schüler Flyer und Plakate verteilt, um nochmehr Menschen zu informieren und zum Mitmachen aufzurufen. Helfer, die an der Strecke für die Entstehung der Kette zur Seite stehen und motivieren, sind gern gesehen.

Von Christin Schmidt

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