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Wettbewerb im Westhavelland

Eivind Seltmann ist der beste Vorleser

Quelle: Uwe Hoffmann
Eivind Seltmann i(links) st der beste Vorleser 2016 im Westhavelland. Quelle: Uwe Hoffmann

MAZ vom 17.02.2016

Regionalentscheid im Westhavelland: Am Mittwoch fand in der Stadtbibliothek in Rathenow der 57. Vorlesewettbewerb statt. Dabei stellte sich heraus: Mädchen lesen gern über Freundschaft und Jungs über Fantasy. Am Ende setzte sich Eivind Seltmann aus Nennhausen durch – er ist der stärkste Leser der Region und fährt zum nächsten Ausscheid nach Wittstock.

Rathenow. „4 Girls Only“ heißt das Buch, aus dem Nele Bree von der Scholl-Grundschule einen dreiminütigen Abschnitt vorlas. Sie war die erste der 13 Schüler, die sich am Mittwochvormittag zum Regionalentscheid Westhavelland in der Stadtbibliothek der Jury stellten. Die Sechstklässler hatten sich in den Vorlesewettbewerb in den letzten Monaten an ihren Schulen qualifiziert.

„Am Regionalwettbewerb haben sich in diesem Schuljahr Schüler aller möglichen 14 Grundschulen in der Region beteiligt“, so Ulrike Wünsch, Leiterin der Stadtbibliothek. So wie Neles Buch handelten die meisten Bücher, die sich die acht Mädchen ausgesucht hatten, vom Thema Freundschaft. Die sechs Jungs hingegen lasen vorwiegend Fantasy-Geschichten, wie Neo-Aron Kalasz von der Jahn-Grundschule. Ihn fesselte die Erzählung über „Darkmouth – Der Legendenjäger.“

Schüler aller 14 Schulen dabei

Textverständnis, Eigenständigkeit und Medienkompetenz werden durch die selbstständige Buchauswahl und die intensive Vorbereitung erweitert. Das Sprechen vor Publikum soll das Selbstbewusstsein, die Präsenz und die Kommunikationsfähigkeit aller Teilnehmer fördern. Zugleich lernen sie das aktive Zuhören und steigern ihr Konzentrationsvermögen.

Nach der ersten Runde mit ihrem vorbereiteten und selbst ausgewählten Text mussten sich die Schüler an einem vorgegebenen Überraschungstext versuchen der für alle gleich war. Zur sechsköpfigen Jury gehörte neben Bibliotheks- und Buchhandlungs-Mitarbeiterinnen in diesem Jahr wieder die Vorjahressiegerin, Jana Hegert und als einziger Mann Günther Assmann, Vorsitzender Fördervereins der Stadtbibliothek.

In den Bewertungskategorien vergaben sie Punkte für das sichere und flüssige Lesen in „Lesetechnik“, für einen lebendigen Vortrag in „Interpretation“ und für die schlüssige „Textauswahl“. „Die Entscheidung nach der ersten Runde ist der Jury recht schwer gefallen“, so Ulrike Wünsch. „Die Entscheidung fiel, wie so oft beim Vorlesewettbewerb, mit dem Überraschungstext in der zweiten Runde.“ Alle bekamen als Geschenk ein Buch und einen Umhängebeutel zum 800-jährigen Stadtjubiläum Rathenows. „Lesen ist Kino im Kopf und eine Reise in fremde Welten“, sagte Bürgermeister Ronald Seeger.

Entscheidung fiel der Jury schwer

So wie auch die Geschichte des Siegers Eivind Seltmann aus Nennhausen, Schüler der Klasse 6L des Jahn-Gymnasiums in Rathenow. „Ich lese gern Fantasy-Geschichten. Sie regen meine oft lebhaften Vorstellungen an“, so der Elfjährige ganz souverän. „Die handelnden Figuren müssen dabei nicht Menschen sein.“ In dem Buch „Warrior Cats. In die Wildnis“ von Erin Hunter sind es, wie der Titel schon verrät, Katzen.

Zur gleichen Zeit fand der Regionalentscheid für das Osthavelland in Falkensee statt. Beide Sieger vertreten das Havelland im März bei Bezirksentscheid Brandenburg-West in Wittstock und können sich dort zum Landesentscheid qualifizieren.

„Es war ein Vergnügen, euch zuzuhören“, so Ulrike Wünsch. „Ich habe mich gefreut, in der MAZ zu lesen, dass das gedruckte Buch gegenüber dem Hörbuch immer noch die Nase vorn hat“, sagte Buchliebhaber Günter Assmann. „Wir suchen immer noch Sponsoren für den ‚Sommerleseclub’, den die Stadtbibliothek wieder kurz vor den Sommerferien startet.“ Schon jetzt bereitet der Förderverein diese jährliche Veranstaltung vor.

Von Uwe Hoffmann

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