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Rathenow wird am Vorlesetag zur Lesestadt
MAZ vom 29.07.2016
Es ist eine schöne Tradition, dass sich die Rathenower Stadtbibliothek am bundesweiten Vorlesetag beteiligt. In diesem Jahr wird die Aktion ausgeweitet. „Von 8 bis 8“ wird gelesen, und zwar nicht nur in der Bücherei, sondern an vielen anderen Orten. Anders ausgedrückt: Rathenow wird am 18. November zur Lesestadt.
Rathenow. „Rathenow wird zur Lesestadt“ sagt Ulrike Wünsch, die Leiterin der Rathenower Stadtbibliothek ganz selbstbewusst. Manch einer mag es vermessen finden, eine ganze Stadt zur Litereturzone zu erklären. Aber Ulrike Wünsch hat gute Gründe, sich aus dem Fenster zu lehnen. Denn das, was das Team der Bibliothek gemeinsam mir anderen Mitstreitern für den 18. November plant, geht weit über den Radius der Bibliothek hinaus.
Der 18. November, ein Freitag, ist der bundesweite Vorlesetag. Seit Jahren finden an diesem von der Stiftung Lesen ins Leben gerufenen Tag auch in der Rathenower Stadtbibliothek Lesungen statt. In diesem Jahr aber wird die Aktion ausgeweitet. Anlass ist das Stadtjubiläum Rathenows, zu dem auch die Bibliothek ihren Beitrag leisten will. Und zwar, indem sie möglichst viele Orte einbeziehen will.
„Von 8 bis 8“ lautet das Motto, das mit der Stadtjubiläumszahl 800 spielt. Um 8 Uhr morgens beginnt der Lektüremarathon mit einer Eröffnungslesung in der Stadtbibliothek. Und abends um 8 wird die letzte Etappe der Veranstaltung erreicht sein. Im Theaterkeller des Jahngymnasiums stellen dann leidenschaftliche Leser ihre Lieblingsbücher vor.
Zwischen diesen beiden Veranstaltungen soll, so der Plan, an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet gelesen werden. Bis ins letzte Detail ist der Tag noch nicht durchorganisiert, aber einige Eckpunkte stehen schon fest: in der Buchhandlung Tieke wird es ein kleines Programm rund ums Buch geben, in Schulen sind Lesungen geplant, und auch Kitas wollen sich beteiligen. „Der Plan ist, an unterschiedlichen Orten eine unterschiedliches Publikum für das Lesen zu begeistern“, sagt Ulrike Wünsch. Deshalb wolle man Seniorenheime für das Projekt ebenso gewinnen wie Jugendclubs.
Das Bibliotheksteam wird bei der Organisation der Veranstaltung unterstützt von Susan Schwarzlose (Buchhandlung Tieke) und Ute Arndt, Lehrerin am Jahngymnasium. Allerdings plant dieses Team den Tag nicht bis ins letzte Detail durch. Wenn bespielsweise der Jugendclub Oase sich entschließ, mitzumachen, dann hat er bei der Organisation seines Beitrags freie Hand. Er könnte eine klassische Lesung anbieten, eine Diskussionsrunde anberaumen, oder die Literatur auf andere Weise in den Mittelpunkt rücken. Die oben genannten Organsiatorinnen stehen mit Rat und Tat zur Seite. Sie stellen Bücher zur Verfügung, kümmern sich um die Werbung und können auch, wenn gewünscht, einen Vorleser vermitteln. „Wir kümmern uns um das ganze Drumherum“, sagt Ulrike Wünsch. „Was die Inhalte betrifft, lassen wir denen, die mitmachen wollen, alle Freiheiten.“
Im Moment laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Veranstaltungsliste ist übrigens noch nicht geschlossen. Vereine, Gruppen, Institutionen, die sich am 18. November mit einer Idee beteiligen wollen, sind herzlich willkommen. Irgendwann Mitte August wird dann die Liste geschlossen. Dann werden alle Leseorte zusammengetragen und samt Programm auf einer Übersichtskarte markiert, die als Plakat auf die Aktion aufmerksam machen soll. Und dann kann wahr werden, was Ulrike Wünsch eingangs angekündigt hat: dass Rathenow am 18. November tatsächlich zur Lesestadt wird.
Von Markus Kniebeler
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Kontextspalte
Mitstreiter erwünscht
Der bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und der Deutschen Bahn. Jedes Jahr am dritten Freitag im November können alle, die Spaß am Vorlesen haben, anderen vorlesen – zum Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Buchhandlungen und anderen Orten.
In Rathenow soll am 18. November an möglichst vielen Orten gelesen werden. Das Organisationsteam um Bibliotheksleiterin Ulrike Wünsch ist für Mitstreiter dankbar. Wer sich als Vorleser zur Verfügung stellen will, der ist herzlich willkommen. Auch wer Ideen für eine Veranstaltung hat, die zum Vorlesetag passt, sollte sich melden. Entweder in der Stadtbibliothek, in der Buchhandlung Tieke oder bei Lehrerin Ute Arndt.
Das Programm mit allen Veranstaltungsorten soll im Oktober veröffentlicht werden. Die MAZ wird darüber berichten.