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MAZ vom 29.12.2016
Mit einem Festempfang anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt endete am Mittwoch das Jubiläumsjahr zum 800. Geburtstag Rathenows. Bis Mitternacht feierten die Gäste im Foyer und im Blauen Saal des Kulturzentrum. Allerdings fehlten auch einige Gesichter, die man auf einer solchen Veranstaltung erwartet hätte.
Rathenow. Rathenow soll wieder viel mehr Babys bekommen und mehr neue Bürger anlocken, die Stadt soll mindestens 800 Jahre weitere bestehen und dazu mit Glück und Gesundheit gesegnet sein. All das und noch viel mehr wünschte Stadtoberhaupt Ronald Seeger seinem Rathenow zum 800. Geburtstag. „Es macht mich glücklich und stolz, wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke“, erklärte Seeger am Mittwochabend in seiner Festrede zum Höhepunkt der 800-Jahr-Feierlichkeiten: dem Festempfang zur ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt am 28. Dezember 1216.
Rund 360 Gäste hatten sich für dieses Ereignis herausgeputzt im Kulturzentrum versammelt. Dort wurde um 17 Uhr der Abend mit einem Festprogramm und irischer Musik von den String Tales eröffnet. Während einer zweistündigen Zeitreise schlüpfte der Vorsitzende der Theatergruppe Lichtblick, Stefan Schulz, in verschiedene Rollen. Mal mimte er den Raubritter Quitzow, mal den Hexer Hermann Menke, er stand als Duncker oder als Buga-Tourist auf der Bühne und blickte auf die Geschichte der Stadt zurück.
Videogrußbotschaften aus Berlin und Rendsburg
Auch Ehrenbürger Günther Thonke ließ in seinem Grußwort einen Teil Stadtgeschichte Revue passieren. „Das ich noch mal hier oben stehe, hätte ich auch nicht gedacht“, erklärte der 88-Jährige gelassen. Nicht persönlich, aber per Videobotschaften gratulierten zudem Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD), Komiker Michael Kessler, der Bürgermeister der Partnerstadt Rendsburg, Pierre Gilgenast, und die Klasse 3c der Jahngrundschule.
Ronald Seeger und Hauptamtsleiter Jörg Zietemann nutzten den Abend, um die vielen Helfer, die am Gelingen des Festjahres maßgeblich beteiligt waren, mit einer Silbermedaille zu ehren. Ohne die Hilfe der vielen Mitstreiter, darunter auch zahlreiche Ehrenamtler, wäre das Jubiläumsjahr nicht ein solcher Erfolg, so Seeger. Bei Haveltorkino Geschäftsführerin Christl Schneewind bedankte sich Seeger für ihre Unterstützung zur Eröffnungsveranstaltung im Januar. Die beiden Revierförster Thomas Querfurth und Mario Grimmer wurden für ihre beliebten Wanderungen durch den Stadtwald geehrt, an denen rund 350 Bürger teilnahmen.
Helfer wurden mit Silbermedaillen geehrt
Stellvertretend für den Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche nahm Heinz-Walter Knackmus eine Medaille entgegen. Ihm und seinen Mitstreitern sind so erfolgreiche Veranstaltung wie die 800 Minuten Bibellesung oder die Festgottesdienste zu verdanken. Geehrt wurden zudem die Organisatoren des Vorlesemarathons, die Mitstreiter der Vortragsreihe „8 für 800“, Vertreter von Schulen und des Heimatbundes sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Bis auf den letzten Platz gefüllt, war der Theatersaal aber nicht. In den für geladene Gäste reservierten Reihen blieben einige Plätze leer. Insgesamt war auch recht wenig Politikprominenz zu sehen, weder Landrat Roger Lewandowski (CDU) wollte mitfeiern, noch Martin Gorholt, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Havelland, oder Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Die Linke). Auch die Vorstandsmitglieder der Unternehmer für Rathenow fehlten.
Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Die Herren in ihren besten Anzügen und die Damen in festlichen Kleidern amüsierten sich noch bis Mitternacht. Im Foyer und im Blauen Saal wurde getanzt, geplaudert und gelacht. Mit einer großen Geburtstagtorte setzte Bäckermeister Olaf Thonke den letzten Höhepunkt des Abends. Am Ende waren sich viele Gäste einig, so einen Abend, sollte es jedes Jahr geben. Das wäre auch ganz im Sinne von Michael Kessler. Der hatte nämlich in seiner Glückwunschbotschaft vorgeschlagen, dass man auch den 801. Geburtstag feiern kann.
Von Christin Schmidt
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