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Schultheater: "Mit nem kleen Stückchen Glück"

Quelle: Weber
Professor Higgins wettet mit seinem Freund Pickering, dass er aus dem Blumenmädchen Eliza Doolittle eine Lady machen könne. Quelle: Weber

Brawo vom 21.03.2017

Rathenow (MOZ) Innerhalb der vergangenen zwei Schuljahre erarbeiteten die 24 Schüler des Kurses Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs am Rathenower Jahn-Gymnasium ihr Abschlussstück "Lady", welches auf dem 1913 am Wiener Burgtheater uraufgeführten Stück "Pygmalion" des irischen Dramatikers George Bernard Shaw beruht. Dessen musikalische Fassung mehrerer Verfilmungen oder als Musical sind unter dem Titel "My Fair Lady" wohl noch populärer.

Zur Vorbereitung des Stücks sahen die Schüler die klassische Kinoverfilmung mit Audrey Hepburn als Eliza Doolittle. Vor vollen Reihen führten die Schüler ihr Stück nun im "Kellertheater" der Schule auf.

Professor Henry Higgins lernt auf der Straße das Blumenmädchen Eliza Doolittle kennen. Mit seinem Freund Pickering wettet er, aus der sozial schlecht gestellten Eliza innerhalb von sechs Monaten eine Lady machen zu können. Auch wenn das Theaterstück ohne die populäre Musik der Adaption aufgeführt wurde, fehlten berühmte Zitate wie "Ich glaub jetzt hat sie's" und "Mit nem kleen Stückchen Glück" bei der Aufführung von Lady nicht.

Der Sprachwissenschaftler Higgins und Eliza wurden in dem einstündigen Stück gleich von jeweils drei verschiedenen Darstellern gespielt. Ein Schülerpaar war Anastasia und Michel. Beide verfügten vor der Wahl des Kurses Darstellendes Spiel über keine schauspielerischen Erfahrungen. "Eigentlich hatte ich den Kurs gewählt, weil er mir am einfachsten erschien", räumte Anastasia ein. "Aber der Kurs war dann doch anspruchsvoller als zuvor gedacht. Letztlich hat die Arbeit am Stück viel Spaß gemacht. Es war ein toller Kurs."

Die Kursteilnehmer suchten und erarbeiteten das Stück gemeinsam. Auch bei der eigenen Benotung und der der anderen Schüler konnten alle mitsprechen. "Wir haben neue, tolle Erfahrungen während des Kurses gemacht", ergänzte Michel.

"Es ist immer wichtig und nicht einfach, für jeden Kurs das passende Stück zu finden", sagte Ute Arndt, die den Kurs Darstellendes Spiel und die Theater-AG "Kellerkinder" leitet. "Die Aufführung des Stücks war bis zur Generalprobe noch ungewiss. Die Schüler dieses Kurses hatten viel Stress mit der Berufsvorbereitung. Eine Darstellerin wurde während der Proben an beiden Knien operiert."

Bereits in der Woche zuvor hatte der erste Kurs Darstellendes Spiel sein Abschlussstück, die Collage "Getuschel", auf die Bühne des Kellertheaters gebracht. Das 34-minütige Stück griff in 23 kurzen Szenen, mit selbst geschriebenen Texten, nicht einfache und oft sehr intime Themen aus dem Alltag der Schüler wie Mobbing unter Schülern, Ausgrenzung, Gewalt in der Familie oder das Outing eines homosexuellen Sohns auf.

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