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Landesvater auf Bildungsreise im Gymnasium

Quelle: Bernd Geske
Bei den „Optibots“: Die Schüler Leon Klieckmann, Christian Schorr mit Schulleiterin Anke Koch, Ministerpräsident Dietmar Woidke und Lehrer Dirk Hoeft (von links). Quelle: Bernd Geske

MAZ vom 10.07.2017

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat am Montag das Jahngymnasium besucht, um sich dort über die Studien- und Berufsvorbereitung zu informieren. Anschließend sah er sich die Sankt-Marien-Andreas-Kirche an, deren Innenraumkonzeption das Land mit 5000 Euro unterstützt hatte.

Rathenow. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat am Montag das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium in Rathenow besucht, um sich darüber zu informieren, wie die Schülerinnen und Schüler dort auf ein Studium und das Berufsleben vorbereitet werden. Vor zwei Jahren war er zu diversen Oberschulen im Land gereist, diesmal sind die Gymnasien dran. Die Rathenower Schule hatte er offenbar nicht wahllos zu seinem Ziel gemacht, denn schon zu Beginn stellte er fest: „Hier am Jahngymnasium in Rathenow hat die Berufsorientierung ein gutes Niveau.“

Seine diesjährigen Bildungsreisen hat er unter das Motto „Zukunftstour Jugend – Nachwuchs gesucht“ gestellt“. Er sah sich zunächst das Interkulturelle Sportfest der Schülerinitiative „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ an, zu dem das Gymnasium eine Gruppe von Kindern aus Flüchtlingsfamilien eingeladen hatte, die in die Duncker-Oberschule Rathenow gehen. Bei einem Rundgang durch die Bildungsstätte sah er sich die Ergebnisse von zwei Arbeitsgemeinschaften an. Er ließ sich zeigen, wie die „Optibots“ kleine Roboter bauen, die verschiedenste Aufgaben erledigen können, und erlebte bei den „Chemie Kids“ mit, wie mit kleinen Zutaten beachtliche Effekte hervorgerufen werden können.

Vor allem aber wollte der Landesvater in einer Gesprächsrunde mit Schülerinnen und Schülern wissen, was sie werden wollen. „Die richtige Orientierung ist bei vielen nicht da“, schickte der Landesvater vorweg. Er habe gehört, hier in Rathenow sei man in vielen Bereichen beispielgebend. Die Jahngymnasiasten, denen er gegenüber saß, bestätigten ihm dann auch alle, dass sie recht genaue Vorstellungen davon haben, was sie nach dem Abitur machen wollen. Schnell stellte sich heraus, dass „duales Studium“ derzeit relativ stark angesagt ist. Schon das erste Mädchen und noch einige weitere Schüler teilten ihm mit, dass sie sich so ein Studium gut vorstellen können.

Das Land habe in den letzten drei Jahren die Zahl der dualen Studiengänge von acht auf derzeit 29 erhöht und drei weitere würden vorbereitet, teilte Dietmar Woidke mit. Das sei nicht ganz einfach, denn es müsse immer ein Unternehmen bereit sein, einem jungen Menschen diese Ausbildung zu finanzieren. Das größte Problem des Landes sei, auch in Zukunft die Fachkräfte in den Regionen zu haben. Das sei die Basis der wirtschaftlichen Entwicklung. In den nächsten zehn Jahren werde ein Drittel aller Beschäftigten in den Ruhestand gehen.

Schulleiterin Anke Koch berichtete von den Aktivitäten des Gymnasiums in der Studien- und Berufsorientierung. Bei den alljährlichen Hochschulinformationstagen, bei denen mittlerweile 80 Referenten in die Schule kommen, sagte sie, seien früher nicht viele einheimische Unternehmen vertreten gewesen. Das habe sich komplett geändert, immer mehr seien dabei.

Nach seinem zweistündigen Termin im Jahngymnasium nutzte Ministerpräsident Dietmar Woidke dann noch die Gelegenheit, um sich die Sankt-Marien-Andreas-Kirche anzusehen. Das Land hatte zur Erstellung einer 25 000 Euro teuren Innenraumkonzeption für die weitere Sanierung und Restaurierung der Kirche aus Lottomitteln 5000 Euro beigesteuert. Heinz-Walter Knackmuß, Vorsitzender des Förderkreises zum Wiederaufbau der Kirche, und Pfarrer Andreas Buchholz zeigten ihm das Gotteshaus und erklärten, welche Bauprojekte oder Anschaffungen als nächste geplant sind. Dietmar Woidke fachsimpelte mit beiden über den Altar und andere Details, trug sich mit einem langen Spruch ins Ehrenbuch ein und ließ sich am Ende nicht lange bitten, auch noch den Turm besteigen, um sich Rathenow von oben anzusehen.

Von Bernd Geske

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