Kultur - die Konkurrenz ist groß
Kultur hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Doch wie gelingt es, kulturelle Werte jungen Menschen zu vermitteln, sie für Kulturaktivitäten zu begeistern und zu kulturellem Schaffen anzuregen? Denn die Konkurrenz ist groß. Massenmedien und Konsumindustrie bieten immer wieder neue Formate und Angebote, die auf echten oder scheinbaren Bedürfnissen Heranwachsender fußen. Die Lehrer haben es somit natürlich schwer, kulturelle Angebote einerseits mit schulrelevanten Inhalten zu verknüpfen, andererseits damit auch noch Interesse bei den Schülerinnen und Schülern zu wecken.
Der Konkurrenz zum Trotz bietet der Fachbereich Deutsch vielfältige kulturelle Angebote: Außerschulische Lernorte wie Theater, Museen und Ausstellungen geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit dem kulturellen Erbe auseinander zu setzen und ihre kulturelle Identität auszubilden. Vor allem unter den Bedingungen der Globalisierung und des vereinten Europas ist dies Voraussetzung für Orientierung, aber auch für Offenheit und Toleranz gegenüber anderem und Neuem.
Auch wenn ein moderner Unterricht auf traditionelle Modelle nicht verzichten kann, erfordert kulturelle Bildung immer auch den persönlichen Eindruck der Lernenden von der Welt außerhalb der Klassenzimmer. Diese unentbehrliche Bildungsaufgabe erfüllen Kurs- und Studienfahrten. Im Rahmen unserer jährlichen Studienwoche haben die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II die Möglichkeit, Kultur in der Region, im In- oder Ausland zu erleben und zu entdecken sowie sich aktiv und kreativ mit ihr auseinander zu setzen.
Themenwochen der Leistungs- und Begabtenklassen, Projektwochen in der Sekundarstufe I und in den Unterricht integrierte Projektarbeiten versuchen einem Unterricht gerecht zu werden, in dem die Schülerinnen und Schüler nicht nur rezeptiv – hörend und lesend – und analysierend-interpretierend mit Literatur umgehen, sondern selbst gestaltend tätig werden, in dem sie Texte kürzen, erweitern, umschreiben, zu ihnen malen, sie spielen oder vertonen. Über dieses aktive Moment des Umgangs mit Texten wird die rein rezeptive Haltung der Lernenden gebrochen und eine aktive Auseinandersetzung mit Texten gefördert. Durch diesen produktionsorientierten Ansatz ist somit auch diese Form des Unterrichts ein Beitrag zur kulturellen Bildung.